Antonín Dvořák: „Amerikanisches“ Streichquartett F-Dur op. 96

Foto: Kristýna Maková

Der 8. September ist der Geburtstag eines bedeutenden tschechischen Komponisten. Niemand geringerer als Antonín Dvořák wurde an diesem Tag des Jahres 1841 im mittelböhmischen Ort Nelahozeves geboren. Daher beginnt an diesem Sonntag in der tschechischen Hauptstadt auch das internationale Musikfestival „Dvořáks Prag“ und auch die Sonntagssendung von Radio Prag ist der Musik von Antonín Dvořák gewidmet. Wir spielen sein wohl bekanntestes Streichquartett Quartett F-Dur Op. 96, das auch als das „Amerikanische“ Quartett bezeichnet wird. Gespielt wird es vom Panocha-Quartett mit Jiří Panocha und Pavel Zejfart an den Violinen, Miroslav Sehnoutka an der Bratsche und Jaroslav Kulhan am Cello.

Foto: Kristýna Maková
Das „Amerikanische“ Quartett ist das zweite Werk, das Dvořák nach der „Symphonie aus der Neuen Welt“ während seines erfolgreichen USA-Aufenthalts in den 1890er Jahren schrieb. Entstanden ist die Komposition nicht in New York, wo Dvořák als Direktor des dortigen Konservatoriums tätig war, sondern während seines Urlaubs, den er in der kleinen Gemeinde Spillville im mittleren Westen im US-Staat Iowa verbrachte. Dvořák wurde von den dortigen vorwiegend tschechischstämmigen Bewohnern eingeladen, den Sommer im Kreise seiner Landsleute zu verbringen. Über seinen Aufenthalt und seine Arbeit am Quartett schrieb er in einem Brief an seinen böhmischen Kollegen, den Komponisten Foerster: „Als ich das Quartett 1893 in der tschechischen Siedlung Spillville schrieb (1200 Meilen von New York entfernt), wollte ich einmal etwas sehr Melodiöses und Einfaches schreiben – ständig hatte ich Papa Haydn vor Augen, und deshalb ist es so einfach ausgefallen“. Das Werk wurde am 1. Januar 1894 in Boston durch das Kneisl-Quartett uraufgeführt. Sie hören heute eine Aufnahme, die genau hundert Jahre später entstanden ist. Das Panocha-Quartett hat das Werk für den Musikverlag Supraphon aufgenommen.