Arbeitskräftemangel auch im Niedriglohnsektor
Der Mangel an Arbeitskräften in Tschechien betrifft ebenso schlechter bezahlte Tätigkeiten im Handel und Gastgewerbe.
Vor allem in Prag, der touristisch wichtigsten Region Tschechiens, stehen Köche, Kellner, Verkäufer und Küchenhilfen an den ersten vier Stellen der meistgesuchten Beschäftigungen. Informatiker folgen in der Hauptstadt erst auf Platz fünf. Im Kreis Liberec / Reichenberg wiederum wird vor allem nach Arbeitern in der Industrie gesucht, darauf folgen dann Köche, Verkäufer, Verwaltungsangestellte und Kellner.
Laut Lenka Černá, der Chefredakteurin von Annonce, macht die niedrige Arbeitslosenquote in Tschechien die Suche nach qualifiziertem Personal besonders im Gastgewerbe schwer. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Arbeitgeber in Gastronomie und Einzelhandel derzeit kein Glück haben mit neuen Angestellten. Die Löhne in diesen Branchen seien immer noch weit unter dem Durschnitt, erklärt Černá. So verdient eine Verkäuferin rund 15.000 Kronen (590 Euro) brutto im Monat, der tschechische Durchschnittslohn liegt mittlerweile aber bei knapp 31.000 Kronen (1220 Euro) brutto. Das seien für viele Arbeitssuchende bei der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt unannehmbare Bedingungen, so die Journalistin.