Arbeitskräftemangel auch im Niedriglohnsektor

Foto illustrativ: Jaroslav Mach

Der Mangel an Arbeitskräften in Tschechien betrifft ebenso schlechter bezahlte Tätigkeiten im Handel und Gastgewerbe.

Foto illustrativ: Jaroslav Mach
Tschechien sucht nicht nur händeringend nach IT-Experten und Maschinenbauern. Tatsächlich sind auch Köche, Kellner und Verkäuferinnen hierzulande Mangelware. Dies zeigt eine Erhebung des Anzeigenblattes Annonce, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach fehlen im Niedriglohnsektor rund 250.000 Beschäftigte, wobei sich die Nachfrage regional stark unterscheidet.

Vor allem in Prag, der touristisch wichtigsten Region Tschechiens, stehen Köche, Kellner, Verkäufer und Küchenhilfen an den ersten vier Stellen der meistgesuchten Beschäftigungen. Informatiker folgen in der Hauptstadt erst auf Platz fünf. Im Kreis Liberec / Reichenberg wiederum wird vor allem nach Arbeitern in der Industrie gesucht, darauf folgen dann Köche, Verkäufer, Verwaltungsangestellte und Kellner.

Laut Lenka Černá, der Chefredakteurin von Annonce, macht die niedrige Arbeitslosenquote in Tschechien die Suche nach qualifiziertem Personal besonders im Gastgewerbe schwer. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Arbeitgeber in Gastronomie und Einzelhandel derzeit kein Glück haben mit neuen Angestellten. Die Löhne in diesen Branchen seien immer noch weit unter dem Durschnitt, erklärt Černá. So verdient eine Verkäuferin rund 15.000 Kronen (590 Euro) brutto im Monat, der tschechische Durchschnittslohn liegt mittlerweile aber bei knapp 31.000 Kronen (1220 Euro) brutto. Das seien für viele Arbeitssuchende bei der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt unannehmbare Bedingungen, so die Journalistin.