Arbeitslosenzahlen in Tschechien gestiegen

Arbeitslosenquote vom Dezember 2001 bis Dezember 2002 (Quelle: CTK)

Das Ministerium für Arbeit und Soziales gab am Donnerstag die Arbeitslosenzahlen in der Tschechischen Republik für das Jahr 2002 bekannt. Katrin Sliva berichtet:

Arbeitslosenquote vom Dezember 2001 bis Dezember 2002  (Quelle: CTK)
Zum Jahresende betrug die Arbeitslosenquote in der Tschechischen Republik 9,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 1,1 Prozent. Die Inflationsrate lag demgegenüber mit 1,8 Prozent deutlich unter den Werten der vergangenen Jahre, was in erster Linie auf die sinkenden Kosten für Lebensmittel, Verkehr und die nur langsam steigenden Mietpreise zurückzuführen ist.

Von der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen sind die Menschen im Landkreis Usti nad Labem. Die Stadt Most nimmt dabei den ersten Platz der Statistik ein: 21,71 Prozent der Bevölkerung dort ist ohne Arbeit. Pavel Sobiska von der HVB-Bank wertet die Arbeitsmarktsituation in Tschechien wie folgt:

Arbeitslosenquote im Dezember 2002  (Quelle: CTK)
"Diese Entwicklung ist eindeutig auf die schlechte Wirtschaftslage zurückzuführen. Eine Änderung wird erst dann eintreten, wenn die Nachfrage im Ausland steigt. Die Arbeitslosenzahlen werden aber auch dadurch in die Höhe getrieben, dass in vielen Bereichen die Gewerkschaften mit Gewalt auf überhöhte Gehaltserhöhungen drängen."

Sobiska zufolge sei bereits im Januar damit zu rechnen, dass die Arbeitslosenquote die magischen 10 Prozent überschreiten werde. Bedenklich hoch war auch die Zahl der Arbeitslosen im nordmährischen Ostrava/Ostrau, der drittgrößten Stadt des Landes: Sie lag bei über 17 Prozent. Die niedrigste Quote wurde in Prag verzeichnet: In der Hauptstadt waren Ende Dezember 3,7 Prozent der Einwohner arbeitslos.