Atomindustrie: Tschechien verhandelt mit Finnland über Kooperation

Jan Mládek; Foto: ČT24

Eine tschechische Delegation mit Industrieminister Jan Mládek an der Spitze reist in dieser Woche nach Finnland, um über die Zusammenarbeit beider Länder im Atomsektor zu sprechen. Wie Mládek am Montag mitteilte, wird dabei in erster Linie abgestimmt, inwiefern sich tschechische Firmen am finnischen Atomprogramm beteiligen könnten.

Jan Mládek; Foto: ČT24
Konkret geht es unter anderem um den Bau des neuen Atomkraftwerks auf der finnischen Halbinsel Hanhikivi. Auf dem Programm steht ein Gespräch mit dem finnischen Wirtschaftsminister Olli Rehm. „Wir werden mit Sicherheit auch über die weichenstellenden tschechischen Investitionen sprechen, die Škoda Transportation mit dem Gewinn der Mehrheitsaktienanteile am Schienenhersteller Transtech Oy gelungen sind, sowie generell über das Potential tschechischer Firmen auf dem finnischen Markt“, sagte Jan Mládek am Montag.

Eine Gruppe tschechischer Fachleute mit Wirtschaftsgeneralsekretär Pavel Šolc und dem Leiter der tschechischen Atommüllbehörde SÚRAO, Jiří Slovák, besucht das atomare Endlager Olkiluoto im Westen Finnlands. Ein ähnliches Endlager soll auch in Tschechien entstehen und ab 2065 in Betrieb gehen. Teil der Delegation sind neben Vertretern des Strombetreibers ČEZ und des Atomforschungsinstituts Řez daher auch drei Bürgermeister von Ortschaften, die sich in der Vorauswahl für das Endmülllager befinden. Das tschechische Wirtschaftsministerium muss bis 2018 zwei Vorschläge erbringen, wo es seinen Platz finden soll. Im Juli hatten fünf böhmische und mährische Gemeinden Widerspruch gegen die geologische Voruntersuchung des Umweltministeriums eingelegt.