Auf Löwentatzen in die bayerisch-böhmische Ausstellung
1500 Jahre bayerisch-böhmischer Nachbarschaftsgeschichte werden in der lange vorbereiteten Ausstellung dargestellt, die am Donnerstag in der bayerischen Stadt Zwiesel feierlich eröffnet wurde.
"Es ist ein Leuchter aus Walrosszähnen. Sophie von Bayern, eine Wittelsbacherin, hatte im 14. Jahrhundert König Wenzel IV. von Böhmen geheiratet und dieser Leuchter stammt aus ihrem Kronschatz. Es ist ein sehr geheimnisvolles Objekt, weil man bis heute nicht genau weiß, wie die Beleuchtung wirklich funktioniert hat."
Die Veranstalter der Ausstellung haben einen chronologischen Weg für die Darstellung der gegenseitigen Beeinflussungen sowie Auseinandersetzungen gewählt. Mit Fotos, Zeitungsartikeln sowie Zeitzeugenberichten werden die dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Zum ersten Mal wird da beispielsweise das Original des Münchener Abkommens ausgestellt. Der tschechische Kulturminister Vaclav Jehlicka zeigte sich von der Ausstellung begeistert. Als ehemaliger Lehrer empfiehlt er sie vor allem tschechischen Schülern und Studenten:
"Ähnliche Ausstellungen, wie die soeben eröffnete Landesausstellung, sind auch für die breitere tschechische Öffentlichkeit wichtig. Nach Zwiesel ist es von Tschechien aus nicht weit. Ich meine, dass es gut wäre, wenn die Eltern die Kinder mitnehmen und nicht nur zum Skisport nach Bayern reisen würden, sondern dieses Mal auch wegen dieser Ausstellung."Jehlickas Amtskollege, der bayerische Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Thomas Goppel, meinte:
"Ich glaube, die Ausstellung wird dazu beitragen, den Blick auf die gemeinsame Geschichte, auf die gemeinsamen Wurzeln zu lenken. Die Ausstellung wird dazu beitragen, dass wir rascher und intensiver aufeinander zugehen, ohne danach zu fragen, ob alles, was in der Vergangenheit passiert ist, ohne Fehler gewesen war."
Die Ausstellung "Bayern-Böhmen: 1500 Jahre Nachbarschaft" wird in der Region durch ein breit gefächertes Begleitprogramm ergänzt. Sie ist in Zwiesel bis zum 14. Oktober zu sehen.