Aus der Lawine gerettete Tschechin: Wer das nicht erlebt, kann es nicht begreifen
Mit einer Tragödie endete am Samstag in Tirol eine Skitour tschechischer Wintersportler. Bei einem Lawinenabgang in den Tuxer Alpen kamen fünf der Tourengeher ums Leben. Eine der Geretteten wurde vom Tschechischen Rundfunk befragt
„Wir waren eine Gruppe von zehn Leuten mit zwei Bergführern, die sehr professionell waren. Über alle Risiken haben wir gesprochen. Die beiden waren von Anfang an sehr verantwortungsbewusst. Wir haben gespürt, dass wir in den Händen von zwei sehr erfahrenen Führern sind, die wissen, was sie tun.“
Alle in der Gruppe seien mit einem Lawinen-Pieper und einem Airbag ausgerüstet gewesen, zudem hätten sie Kompressionstests gemacht, so die Alpinistin.
„Es gab keine Warnung im Sinne von: ´Geht da nicht hin, das ist gefährlich´. Die Berge sind immer gefährlich. Auch wenn Lawinenwarnstufe eins oder zwei gilt, kann etwas passieren.“Vielleicht habe die Sonne dazu beigetragen, dass die Lawine sich loslöste, vermutet die Wintersportlerin. Von der Lawine sei sie zweimal erfasst worden:
„Als mich die erste Welle mitriss, guckte mein Kopf heraus, weil die Lawinen-Airbags hervorragend funktionierten. Die Schneemasse ist so stark, wer das nicht erlebt, kann das kaum begreifen. Dann kam die zweite Welle, ich mein Kopf guckte weiterhin heraus. Mit dem Arm, den ich vor meinem Gesicht gehalten hatte, versuchte ich, mir ein bisschen Raum zu schaffen, um atmen zu können. Dann wartete ich nur noch darauf, bis jemand kommt.“
Das Warten käme einem in dem Moment unglaublich lang vor, so die gerettete Frau. Man habe Angst, dass noch etwas Schlimmeres kommen könne.
„Es war die schiere Verzweiflung. Die Hubschrauber und die Helfer waren sehr gut organisiert. Ich möchte dem österreichischen Rettungsteam sehr, wirklich sehr danken.“