Autoproduktion in Tschechien im ersten Quartal deutlich zurückgegangen
Die Autohersteller in Tschechien haben im ersten Quartal dieses Jahres deutlich weniger Wagen produziert als im Vergleichszeitraum 2021. Die Produktion sank um 18,9 Prozent, wie der Verband der Autoindustrie am Donnerstag mitteilte.
Insgesamt liefen in den ersten drei Monaten des Jahres 269.090 Pkws von den Bändern der drei Hersteller in Tschechien. Die stärksten Einbrüche verzeichnete Škoda Auto. Bei der VW-Tochter wurden 27,8 Prozent weniger Wagen gefertigt, insgesamt waren es 162.640. Hyundai im schlesischen Nošovice beklagte einen Rückgang um 13,1 Prozent auf 74.301 Pkws. Und Toyota im mittelböhmischen Kolin montierte insgesamt 22 Prozent weniger Personenkraftwagen, nämlich 32.149.
Laut Verbandspräsident Martin Jahn bestehen nach zwei Jahren Corona-Pandemie auf dem Automobilmarkt neue große Unsicherheiten. „Wegen des Krieges in der Ukraine, aber auch der Corona-Lage weltweit sind die Lieferketten stark angespannt. Sichtbare Folge der russischen Aggression sind Produktionseinschränkungen wegen fehlender Kabelbäume aus der Ukraine und anhaltendem Chipmangel“, so Jahn. Die Kombination beider Faktoren habe die Produktionszahlen im März so tief sinken lassen wie in der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020, als die Autofabriken für mehrere Wochen schlossen, sagte der Verbandspräsident.
Derzeit hält Martin Jahn aber die Preissteigerungen für das größte Problem des Sektors. Diese könnten die Kosten bei einigen Firmen in gefährliche Dimensionen steigern. „Wir appellieren daher an die Regierung, die sogenannte Kurzarbeit einzuführen. Mit dieser könnte vor allem jenen Firmen im Zuliefersektor gezielt geholfen werden, für die die Lage nicht mehr haltbar ist“, sagte der Verbandschef.