Bauer dominiert die Tour de Ski / Tschechiens Cracks erneut ohne Medaille

Lukáš Bauer (Foto: ČTK)

Gleich zu Beginn des neuen Jahres wurden und werden den Sportfans in Tschechien zwei Leckerbissen angeboten: die internationale Tour de Ski, die mehr als die Hälfte ihrer Etappen in Mähren und Böhmen austrug, sowie die Eishockey-Weltmeisterschaft für Spieler bis 20 Jahre, die am Samstag in Pardubice zu Ende geht. Am Mittwoch sind bei beiden Events wichtige Entscheidungen gefallen.

Lukáš Bauer  (Foto: ČTK)
Lukas Bauer, so heißt der bisherige Dominator in der Männerkonkurrenz der Tour de Ski. Denn nach seinem Auftaktsieg beim Prolog am 28. Dezember gab der 30-Jährige das Gelbe Trikot des Tourneeführenden nur einmal ab – nach dem von ihm ungeliebten Sprintwettbewerb, der einen Tag vor Silvester in unmittelbarer Nähe der Prager Burg stattfand. In den Loipen des mährischen Wintersportorts Nové Mesto na Morave aber war Bauer nicht zu schlagen. Sowohl in den Handicaprennen der zweiten und vierten Etappe, als auch im 15-km-Lauf im klassischen Stil kam er als Erster durchs Ziel. Im Klassikrennen zündete der in Bozi Dar / Gottesgab beheimatete Erzgebirgler noch dazu den „Turbo“ und verwies den Norweger Jens Arne Svartedal mit knapp einer halben Minute Vorsprung auf den Ehrenplatz.

Lukáš Bauer  (Foto: ČTK)
„Ich habe nicht damit gerechnet, nach dem Klassikrennen einen solchen Vorsprung zu haben. Es war aber zu sehen, dass meine Hauptkonkurrenten, die mir beim Sprintrennen einige Sekunden abgenommen haben, heute einen schwächeren Tag hatten. Darüber bin ich natürlich froh. Noch aber habe ich die Tour nicht gewonnen, zumal das Sprintrennen in Asiago vom Profil her weit höhere Anforderungen stellen wird als das in Prag. Ich konzentriere mich daher darauf, in diesem Rennen unter die Top 30 zu kommen.“

Für große Verwirrung hat die Tatsache gesorgt, dass Lukas Bauer bei den Handicaprennen zwar jeweils als Erster den Zielstrich überquerte, im Nachhinein aber nicht als Sieger dieser Etappen gewertet wurde. Dazu erklärte der Rennleiter der Tour, der Schweizer Jörg Capol:

Tschechien - Russland bei der U20-WM  (Foto: ČTK)
“Bauer erhält die Siegprämie für den Gewinn des Prologs, aber nicht für die zweite Etappe am 29. Dezember. Dort lief er die zweitbeste Zeit und erhält daher das Preisgeld für den zweiten Platz, auch wenn er die Tourwertung weiter anführte. Auf der vierten Etappe war Bauer im Zeitvergleich sogar nur Dreizehnter und erhält so keine Prämie, auch wenn er das Gelbe Trikot verteidigte. Wichtig aber ist, sich klarzumachen, dass alle finanziellen Prämien erst am Ende der Tour ausgezahlt werden.“

Mit einer Siegprämie nicht mehr rechnen hingegen können die tschechischen Nachwuchscracks bei der U20-WM im Eishockey. Im Viertelfinale unterlagen sie ihren Alterskollegen aus Russland mit 1:4, so dass sie ihren Turnierabschluss mit dem Spiel um Platz 5 gegen Finnland bestreiten. Für ihre wenig berauschende Vorstellung gegen die Russen zeigte Coach Miloslav Horava allerdings Verständnis:

„Ich kann mich in ihre Situation hinein versetzen, wenn man zu Hause vor eigenem Publikum spielt und daher ziemlich nervös agiert. Es ist halt so gelaufen wie es gelaufen ist, was aber für die jungen Spieler eine wertvolle Erfahrung ist, die sich in der Zukunft zu ihrem Vorteil auszahlen sollte.“

Autor: Lothar Martin
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