Basketball-Team USK Prag strebt Titelverteidigung in Euroleague an
Die ersten Schneeflocken, die in der vergangenen Woche in Tschechien fielen, machen es deutlich: Der Winter naht und damit auch die neue Saison der Skisportler. Dieser Tage gestartet wurde bereits die neue Saison im Basketball. Und für das Frauenteam des USK Prag hielt dieser Start bereits den ersten Pokalgewinn bereit.
Einen Riesenjubel über den zweiten großen Triumph binnen sechs Monaten gab es natürlich auch unter den Basketballerinnen selbst. Flügelspielerin Alena Hanušová:
„Das ist ein großer Erfolg, denn jede Spielerin im Team hat diese Trophäe zum ersten Mal erkämpft. Ich muss zugeben, ich habe nicht gewusst, dass es einen Wettbewerb wie den Supercup überhaupt gibt. Deshalb bin ich ungemein froh, dass wir die Chance genutzt und diesen Pokal gewonnen haben.“
Zu den Supercup-Gewinnerinnen gehören neben mehreren tschechischen Nationalspielerinnen auch vier Frauen aus dem Ausland. Das Quartett setzt sich aus den beiden US-Amerikanerinnen Kia Vaughn und Danielle Robinson, der Serbin Sonja Petrović und der Spanierin Laia Palau zusammen. Alle vier sind eine echte Verstärkung für das Prager Team. Der Kopf und Erfolgsgarant des USK aber ist die Trainerin. Die 61-jährige Slowakin hat schon in mehreren europäischen Ligen bewiesen, dass unter ihrer strengen Führung der Erfolg zum Programm gehört. Mit dem slowakischen Verein SCP Ružomberok (1999, 2000) sowie dem russischen Klub Spartak Oblast Moskau (2007, 2008) gewann sie die Euroleague jeweils zweimal in Folge. Wird sie dieses Husarenstück nun auch mit dem USK Prag wiederholen? Die erfahrene Trainerin dämpft solche Erwartungen:„Dazu müssen alle Umstände passen. Das war zum Beispiel beim Supercup der Fall, als alles wie am Schnürchen lief. Doch die Mehrzahl der Komponenten im sportlichen Alltag läuft anders ab. Da sind durchaus mal die Schlüsselspielerinnen verletzt, oder aber Spielerinnen stecken in einer Formkrise, sind müde und ausgelaugt.“Hinzu kommen nachvollziehbare wie auch unerwartete Entscheidungen einiger Frauen. Während Nationalspielerin Eva Vítečková sich schon in der letzten Saison in eine Babypause verabschiedet hat, nimmt sich die zweite großgewachsene Tschechin jetzt eine Auszeit der ganz anderen Art: Jana Veselá will sich ein Jahr lang in Australien vom kräftezehrenden Leistungssport erholen. Für diese zwei Abgänge ist mit der Spanierin Marta Xargay, der Serbin Tijana Ajduković und der Tschechin Karolína Elhotová durchaus gleichwertiger Ersatz zu den Pragerinnen gestoßen. Weil sich aber die Serbin Petrović bereits in der Vorbereitung einen Finger gebrochen hat, sucht Trainerin Hejková eventuell noch eine weitere Verstärkung:
„Es muss aber eine Spielerin sein, die perfekt ins Team passt, und eine solche Spielerin haben wir bisher nicht gefunden. Wir werden daher unsere tolle Truppe so belassen, wie sie ist. Nur dann, wenn es zu einer fatalen Verletzung kommen sollte, werden wir etwas unternehmen.“Doch auch mit dieser starken Mannschaft ist die Titelverteidigung nicht garantiert. Vor Beginn der Gruppenspiele in der neuen Saison der Euroleague stellte Hejková dann auch klar:
„Wir müssen wenigstens jedes Heimspiel gewinnen, um nach der Gruppenphase überhaupt weiterzukommen. In der vergangenen Saison haben wir am Ende zwar triumphiert, doch die Gruppenphase haben wir gerade so überstanden. Die Saison ist sehr lang, und es müssen wirklich alle Umstände tipptopp passen, um unser Vorhaben umzusetzen.“Dies ist den Basketballerinnen des USK Prag zumindest zum Auftakt nicht gelungen. Die Pragerinnen unterlagen vergangenen Mittwoch vor eigenem Publikum überraschend Kayserispor aus der Türkei mit 68:72. In dieser Woche am Mittwoch wollen sie diese Scharte nun im Heimspiel gegen das französische Team aus Bourges auswetzen.
Skilangläufer Bauer baut eigenes Team für Zeit nach aktiver Karriere auf
In wenigen Wochen starten auch die Wintersportler in ihre neue Saison. So wie jedes Jahr verknüpfen die besten von ihnen damit zumeist auch hochgesteckte Ziele. Die ersten, die sich in Tschechien diesbezüglich zu Wort meldeten, waren die Skilangläufer. Unter ihnen ist auch der erfolgreichste Akteur der zurückliegenden Jahre, Lukáš Bauer. Nicht wenige hatten bereits damit gerechnet, dass der unverwüstliche Athlet aus Boží Dar / Gottesgab im Erzgebirge seine Karriere im Frühjahr beenden wird, doch der 38-Jährige hat sich anders entschieden. Auch wenn die neue Saison keine absolute Spitzenveranstaltung bereithält, ist der dreifache olympische Medaillengewinner voll motiviert:„Ein echtes Highlight wie Olympische Spiele oder eine Weltmeisterschaft gibt es in dieser Saison zwar nicht, doch dafür treten andere Wettkämpfe in den Vordergrund. Allen voran die Tour de Ski, bei der ich zu acht der insgesamt zehn Rennen antreten werde. Zudem werden nach drei Jahren auch wieder zwei Rennen bei uns in Nové Město na Moravě ausgetragen – über 15 Kilometer im freien Stil und die Staffel. Diesen beiden Veranstaltungen gilt meine volle Konzentration im Rahmen des Weltcups.“
Lukáš Bauer läuft aber nicht nur Weltcuprennen, sondern bastelt auch schon kräftig an seiner Zukunft nach der aktiven Karriere:„Außerdem ist es mein großes Ziel, das Team Pioneer Investments – Craft in seiner Entwicklung weiter voranzubringen. Das Team habe ich voriges Jahr gegründet, es ist auf Skimarathons ausgerichtet.“
Dies sei eine Herzensangelegenheit für ihn, ergänzt Bauer und bestätigt, dass seine Aktivitäten bereits immer enger mit diesem Team verknüpft seien, sowohl als Läufer wie auch als Direktor uns Manager von Pioneer Investments – Craft.
Der tschechische Skilangläufer, der den Staffelstab von Bauer übernehmen und den Oldie als tschechische Nummer eins ablösen will, ist Martin Jakš. In den Wettkämpfen der vergangenen Jahre hat er Bauer schon einige Male bezwingen können. Auf die neue Saison aber hat er sich auf ganz ungewöhnliche Weise vorbereitet – mit den besten Skilangläufern aus dem benachbarten Polen. Dies sei eine gute Entscheidung gewesen, sagt Jakš:„Sie sind auch eine gute Truppe für das Training. Möglicherweise sind sie von der Mentalität her etwas anders als wir Tschechen, weil bei den Polen auch der Glaube eine gewisse Rolle spielt, doch ansonsten sind es prima Jungs. Wir haben viel Spaß zusammen, ich komme gut mit ihnen aus.“
Ob Jakš und Bauer nun auch bei den bevorstehenden Wettkämpfen großen Spaß haben werden, das werden die nächsten Wochen und Monate zeigen.