Sport am Wochenende: überragende Sáblíková, enttäuschter Bauer und ein Tennis-Triumph

Martina Sáblíková (Foto: ČTK)

Es war ein ereignisreiches Sportwochenende. Und tschechische Athletinnen und Athleten haben einmal mehr von sich reden gemacht.

Martina Sáblíková  (Foto: ČTK)
Die erste Europameisterschaft in diesem Jahr – und gleich gold umrahmt: Bei der Mehrkampf-EM in Budapest hat Eisschnellläuferin Martina Sáblíková erneut ihre Extraklasse demonstriert. Die tschechische Doppelolympiasiegerin gewann drei von vier Strecken und holte sich mit einem Riesenvorsprung den Titel. Doch über die abschließende 5000-Meter-Distanz musste die schmächtige 24-Jährige auf dem Oval unter freiem Himmel ziemlich kämpfen:

„Es war sehr anstrengend: Fünf Runden vor dem Ziel habe ich eigentlich nicht mehr gewollt. Der Wind war sehr stark, das Eis war weich, ich habe hart arbeiten müssen. In den letzten drei Runden hatte ich dann sogar Probleme mit der Technik, weil ich nicht mehr richtig konnte. Ich habe dann nur noch gedacht: Du musst immer schön zur Seite abdrücken.“

Tomáš Berdych und Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
Der deutsche Bundestrainer bezeichnete die Bedingungen in Budapest im Nachhinein sogar als irregulär. Aber selbst diese Leidensstrecke absolvierte Martina Sáblíková am Sonntag in Tages-Bestzeit - und holte so hoch verdient EM-Gold.

Schauplatz eines weiteren tschechischen Triumphes am vergangenen Wochenende war die westaustralische Stadt Perth. Dort finden seit 23 Jahren die inoffiziellen Mix-Weltmeisterschaften im Tennis statt: der Hopman Cup. Wimbledon-Siegerin Petra Kvitová und Tomáš Berdych hatten sich in der Gruppe A nacheinander gegen Bulgarien, die USA und Dänemark durchgesetzt. Im Finale am Samstag trafen sie auf Frankreich. Zum Auftakt musste Kvitová gegen Marion Bartoli ran. Im ersten Satz ein großer Kampf, den die Tschechin knapp 7:5 gewann, dann leichtes Spiel gegen die demoralisierte Französin beim 6:1 im zweiten Satz:

Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
„Ich denke, besonders mein Aufschlag hat ihr überhaupt nicht behagt. Als ich dann mein Spiel sehr variiert habe, hatte sie mit ihrer beidhändigen Schlägerhaltung auch Probleme mit der Koordination. Zudem bin ich immer diejenige gewesen, die gedrückt hat und die Punkte wollte“, analysierte Petra Kvitová.

Nach ihr besiegte Teampartner Berdych noch Richard Gasquet, und der Triumph war perfekt: der erste tschechische Sieg beim Hopman Cup seit 18 Jahren. Zuletzt hatten 1994 Jana Novotná und Petr Korda gewonnen, zudem holte das tschechoslowakische Tandem Helena Suková / Miloslav Mečíř den Sieg beim allerersten Jahrgang 1989.

Tomáš Berdych  (Foto: ČTK)
Während das tschechische Tennis zum Beginn des neuen Jahres also dort anknüpft, wo es im vergangenen aufgehört hat, ist dies im Skilanglauf nicht geglückt. Lukáš Bauer hatte bei der Tour de Ski den dritten Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen - und musste sich nach dem letzten Rennen des Etappen-Wettbewerbs mit Platz sechs begnügen. Dabei hatte er vor dem abschließenden Aufstieg auf die Alpe Cermis noch auf Rang fünf gelegen:

Tour de Ski  (Foto: ČTK)
„Der sechste Platz ist super, aber ich werde jetzt nicht plötzlich sagen, dass ich sehr zufrieden wäre. Mein Ziel war mindestens der dritte Platz, ich bin also nicht zufrieden. Die letzte Etappe hier bin ich wirklich schlecht gelaufen. In diesem Moment bin ich enttäuscht“, so Bauer.

Ganz und gar nicht enttäuscht war hingegen Martin Jakš. Bauers Teamkollege belegte in der Gesamtwertung der Tour einen hervorragenden neunten Platz.

Autor: Till Janzer
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