Zum Frühlingsbeginn: Tschechische Erfolge im Wintersport
Dem Kalender und dem Wetter nach hat der Frühling Einzug gehalten. Zeit also für die Wintersportler, ihre Saison zu beenden. Und tschechische Sportler waren dabei erfolgreich. Fast zu erwarten war der Mehrkampf-Weltmeistertitel für die Eisschnellläuferin Martina Sáblíková. Die Doppelolympiasiegerin von Vancouver verteidigte im niederländischen Heerenveen ihren Titel vom Vorjahr. Am Wochenende erreichten aber auch andere tschechische Wintersportler hervorragende Platzierungen.
Ein gutes Ende nahm die Saison für Skilangläufer Lukáš Bauer. Nach einem Formtief zu Saisonbeginn kämpfte sich der Gesamtweltcupsieger von 2008 rechtzeitig an die Spitze zurück. Er gewann im Januar die Tour de Ski, und bei den Olympischen Spielen in Vancouver zwei Bronzemedaillen. Im Abschlussklassement des Gesamtweltcups sicherte sich der 32-Jährige am Sonntag den zweiten Platz. Ein Erfolg, den Bauer bescheiden kommentierte:
„Dieses Ziel habe ich mit viel Glück erreicht. Aber mit der heutigen Leistung bin ich nicht zufrieden. Ich habe von Anfang an gemerkt, dass ich den Kürzeren ziehen würde. Es ging einfach nicht, die anderen einzuholen. Aber die ganze Saison über habe ich super Leistungen gezeigt, und am Ende hat mir eben auch das Glück geholfen.“
Im abschließenden 15-Kilometer-Freistil-Rennen im schwedischen Falun wurde Bauer zwar nur Neunter. Aber das reichte, um seinen Hauptkonkurrenten, den Schweden Marcus Hellner, auf Distanz zu halten. Als Gesamtweltcupsieger 2010 stand schon vor dem letzten Rennen der Norweger Petter Northug fest.Ebenfalls zu Ende gingen am Wochenende auch die Paralympics in Vancouver, die Olympischen Spiele für Sportler mit Körperbehinderungen. Bis kurz vor Schluss sah es so aus, als würde das 19-köpfige tschechische Team ohne eine einzige Medaille wieder nach Hause fahren. Dann jedoch wurde die sehbehinderte Alpinskifahrerin Anna Kulíšková ihrer Mitfavoritenrolle gerecht. Mit Bronze im Super-G rettete sie am Freitag mit ihrer Begleitläuferin die tschechische Ehre:
„Es gab viele Kurven. Das Rennen war deshalb schwer für mich. Ich bin froh, dass wir das noch geschafft haben. Wenn das gesamte Team ohne Medaille nach Hause gefahren wäre, das wäre wirklich traurig gewesen. Ich freue mich, dass wir das mit unserem Erfolg gerettet haben.“
Die Freude war auch groß bei den tschechischen Sledge-Eishockeyspielern. Sie gewannen zwar keine Medaille. Aber der fünfte Platz bei den Paralympics ist für die Mannschaft ein beachtlicher Erfolg. Im Platzierungsspiel besiegten die Tschechen Südkorea mit 2:1. Das Siegtor fiel erst in der dritten Minute der Verlängerung. Erik Fojtík hatte sein Team mit dem Tor zum 1:1 im dritten Drittel ins Spiel zurückgebracht. Nicht nur berauscht vom Sieg stand Fojtík nach dem Spiel den Journalisten Rede und Antwort:
„Die Freude war riesig. Es war eine große Erleichterung, dass wir nicht ins Penalty-Schießen mussten. Diese Eins-zu-eins-Situationen sind ja immer ein Lotteriespiel. Gott sei Dank hat Michal Geier das Siegtor geschossen. Wir haben gefeiert mit ein paar Bier und ein wenig gegrölt. Das gehört halt dazu.“