Tschechiens Sportler top: Bauer und Sáblíková triumphieren bei Highlights des Wochenendes
In fast exakt einem Monat beginnen in Vancouver die Olympischen Winterspiele. Experten wie Fans schauen deshalb jetzt genauer hin, wer sich wie für den olympischen Wettstreit in Form bringt. In Tschechien herrscht da seit dem vergangenen Wochenende durchaus Zuversicht, denn gleich vier tschechische Athleten standen bei hochkarätigen Wettkämpfen auf dem Siegerpodest, zwei von ihnen sogar auf dem höchsten Treppchen.
„Die One-Man-Show des Lukáš Bauer geht ihrem erfolgreichen Finale entgegen, ich sehe ihn schon kurz vor dem Ziel“, jubelte der tschechische Rundfunkreporter, als er den Zieleinlauf des packenden Rennens am Sonntag kommentierte. In der Tat, Bauer hatte sich mit einem tollen Zwischenspurt vor Beginn des steilen Schlussanstiegs von den Konkurrenten abgesetzt und seinen Vorsprung danach stetig ausgebaut. Der Lohn für den Husarenritt: Bauer gewann nach 2008 schon das zweite Mal die populäre Tour, die zu den Highlights im Skilanglauf zählt. Das wirklich positiv Überraschende dabei allerdings war, dass Bauer dieser Sieg gelungen ist, obwohl er im Dezember wegen einer Erkrankung fast einen ganzen Monat lang nicht richtig trainieren konnte. Umso größer war dann auch bei ihm die Freude über seine fulminate Rückkehr an die Weltspitze der Skilangläufer:
„Dieses Wochenende war für mich einfach sensationell. Nach meinem ersten Platz über die 20-km-Distanz am Samstag wollte ich schließlich auch den Gesamtsieg. Mein Hauptkontrahent Petter Northug war bei den Tour de Ski-Wettbewerben der beiden letzten Jahre auf der Schlussetappe immer schwächer als ich gewesen. Im Gegensatz zu ihm gefällt mir der Schlussanstieg und ich wusste ganz genau: Wenn ich gewinnen will, dann darf ich mit einer Attacke nicht bis zum Schluss warten. Deshalb war mein Motto vor dem Anstieg: Ich sterbe lieber an meinem Höllentempo als das ich es ganz nicht erst versuche.“Die Tempohatz hat sich für Bauer gleich doppelt gelohnt: Neben seinem zweiten Toursieg konnte er sich auch die Siegprämie von 150.000 Schweizer Franken einstreichen.
War Bauers Erfolg in Val di Fiemme doch eine gelinde Überraschung, so hat man mit einem weiteren Sieg der hierzulande sehr populären Eisschnellläuferin Martina Sáblíkova doch insgeheim gerechnet. Und die zierliche Kufenflitzerin wurde ihrer Favoritenrolle einmal mehr gerecht. Bei der Mehrkampf-Europameisterschaft im norwegischen Hamar gewann sie zum zweiten Mal nach 2007 den Titel. Vor dem abschließenden 5000-Meter-Lauf lag sie allerdings noch hinter ihrer größten Konkurrentin, der Niederländerin Ireen Wüst. Und genau gegen die musste Sáblíkova über die lange Strecke antreten.„Ich habe mir gesagt, wenn ich tatsächlich im abschließenden Lauf gegen sie antreten müsste, dann hätte ich einen kleinen Vorteil. Ich hätte sie das ganze Rennen quasi im Blick und könnte notfalls auch noch in der letzten Kurve an ihr vorbeiziehen. Das gab mir dann auch tatsächlich die Gewissheit, dass es klappen könnte“, so die 22-Jährige Sabliková nach ihrem Triumph.Neben Bauer und Sáblíková kamen auch Buckelpisten-Läuferin Nikola Sudová und Skicross-Spezialist Tomáš Kraus auf einem Podestlatz ein.