Bauindustrie kämpft mit Materialmangel

Foto: annca, Pixabay / CC0

Es ist angeblich wie zu kommunistischen Zeiten: Beim Hausbau bestehen Lieferengpässe. Vor allem Ziegel, Bauglas, Bauplatten und Isoliermaterial sind derzeit nur schwer zu bekommen, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen.

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Die tschechische Bauwirtschaft boomt derzeit. Laut den Marktanalytikern von CEEC Research dürfte dieses Jahr die Gesamtleistung um 5,1 Prozent wachsen. Für manche aber hat sich die gute Nachricht in ungeahnte Probleme verkehrt: So hat sich die Lieferfristen für Material gegenüber dem vergangenen Jahr teils verdoppelt, manchmal stehen Wartezeiten von mehreren Monaten an. Das hat zum Beispiel auch Petr erfahren müssen. Er leitet ein Bauunternehmen in Černošice, einige Kilometer südlich von Prag:

„Ein Typ Ziegel – ein Lkw. Ein anderer Typ Ziegel – auch ein ganzer Lastwagen. Wir haben keine Wahl, wir müssen nehmen, was wir bekommen können. Sonst warten wir nachher auf weiteres Material.“

Václav Matyáš  (Foto: Jana Přinosilová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Im vergangenen Jahr habe er immer nur so viel Material bestellt, wie er gebraucht habe, betont Petr.

Am meisten beklagen die Baufirmen derzeit, dass sie auf die Lieferung von Ziegel warten müssen. Mindestens zwei Monate seien es derzeit, hieß es.

Besonders betroffen sind kleinere Bauunternehmen, die großen Firmen haben ihre Verträge auf lange Sicht geschlossen. Dies bestätigte auch der Präsident des tschechischen Verbandes der Bauunternehmer, Václav Matyáš. Bis Ende des Jahres rechne er nicht mit einer Besserung der Lage, so der Verbandschef. Vor allem, weil im Herbst der Höhepunkt der Bausaison liege.

Autor: Till Janzer
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