Bauwesen wächst – laut Analytikern muss aber der Staat investieren

Foto: Archiv Radio Prag

Das tschechische Bauwesen wächst laut den aktuellen Zahlen weiter. Im April legte die Branche um 8,0 Prozent zu. Wirtschaftsanalytiker rechnen auch für die restlichen Monate des Jahres mit schwarzen Zahlen. Doch ohne staatliche Investitionen in die Infrastruktur gehe es auf längere Zeit nicht, meinen die Fachleute.

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Das Bauwesen werde sich in den folgenden Monaten immer noch von den extrem niedrigen Ergebnissen des vergangenen Jahres erholen, sagte der Chef-Volkswirt der ČSOB (Tschechische Handelsbank), Petr Dufek gegenüber der Presseagentur ČTK. Eine klare Trendwende zum Besseren trete aber erst dann ein, wenn sich auch die Zahl der Aufträge erhöhe, so Dufek.

Für das Bauwesen sind der Staat beziehungsweise der öffentliche Sektor die größten Auftraggeber. In der Branche zeigt man sich aber optimistisch. Es gebe bereits einige Versprechen öffentlicher Auftraggeber, sagte der Chef des Verbandes tschechischer Bauunternehmer, Václav Matyáš. Diese beträfen vor allem das Verkehrswesen.

Jiří Vacek  (Foto: YouTube)
Laut Jiří Vacek vom Marktforschungsinstitut CEEC Research ist der finanzielle Umfang der öffentlichen Aufträge zwischen Januar und April dieses Jahres bereits um über 63 gestiegen. Die weitere Entwicklung hänge davon ab, ob es der tschechischen Regierung gelinge das Tempo beizubehalten, private Investoren nachzögen und Finanzmittel der EU besser akquiriert würden, so Vacek.

Das Bauwesen hierzulande hat besonders gegen Ende der Wirtschaftskrise starke Einbußen erlebt. Seit 2008 musste sie insgesamt 443 Milliarden Kronen (16 Milliarden Euro) Verluste hinnehmen, was in etwa dem Jahresumsatz dieser Branche entspricht. Gemäß den neuesten Analysen haben in derselben Zeit 41 größere Baufirmen den Bankrott anmelden müssen. Rund 50.000 Menschen verloren dabei oder wegen Sparmaßnahmen in weiteren Firmen ihre Arbeit.

Autor: Till Janzer
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