Besuch aus Duisburg und: Ein neuer Mitarbeiter stellt sich vor
Im Hörerforum von Radio Prag berichten wir von einem Hörerbesuch, stellen einen neuen Kollegen der Redaktion vor und antworten auf einige der Fragen, die an unsere Adresse eingegangen sind.
Zwei Wochen sind wieder rum, und das heißt auch, den Briefkasten mal wieder zu leeren. Erneut waren viele Empfangsberichte dabei. So unter anderem von Günter Kastner aus Salzburg, Reiner Peuthert aus Stendal, Werner Spinnehörn aus Frankfurt, Heinrich Eusterbrock aus Kaufbeuren, Dietmar Eisenhauer aus Fränkisch-Crumbach und Christoph Paustian aus Murg sowie viele, viele andere. Zudem haben wir uns diesmal über zwei Zuschriften aus Skandinavien gefreut. Zum einen von unserem 14-jährigen Hörer Hugo Zetterberg aus dem südschwedischen Ort Genarp. Er hat uns sogar auf Deutsch geschrieben, obwohl er die Sprache erst lernt. Und ein richtiger Kurzwellenjäger ist Hannu Kiiski aus Hamina im finnischen Südosten nahe der russischen Grenze. Er hat uns seinen Sendebericht auf Englisch geschickt. Vielen Dank an alle!
Natürlich haben wir auch wieder einige Fragen erhalten. Hans Kappes aus Ratingen schreibt: „Sehr geehrte deutschsprachige Redaktion, ich interessiere mich für den Schriftsteller und Lyriker Jan Skácel. Heute habe ich nur eine Frage: Haben Sie in Ihrem Tonarchiv ein Dokument mit der Stimme von Jan Skácel?“
Lieber Herr Kappes, der Tschechische Rundfunk besitzt tatsächlich Originalaufnahmen von Jan Skácel. Wir werden noch prüfen, ob wir die Aufnahmen in einer der nächsten Ausgaben unserer Sendereihe „Aus dem Tonarchiv“ auch ausstrahlen können. Bleiben Sie uns also am besten in den nächsten Wochen regelmäßig am Dienstag treu.
Unsere Sendungen haben wir bereits angesprochen. Falls Sie uns seit Anfang Juli ab und zu gehört haben, dann wird Ihnen vielleicht auch eine neue Stimme bei uns aufgefallen sein. Daniel Kortschak heißt der neue Kollege bei uns. Mit ihm habe ich ein kleines Interview geführt, um ihn ein wenig vorzustellen:
Daniel, Du trittst praktisch in die Fußstapfen eines Kollegen, der mittlerweile Chefredakteur bei uns ist, nämlich Gerald Schubert, denn du kommst auch aus Österreich…
„Stimmt, ich komme eigentlich aus Graz im Süden Österreichs, habe aber lange Zeit in Wien studiert und fühle mich fast als Wiener. Ich trete somit wirklich in die Fußstapfen von Gerald Schubert.“
In den zwei Wochen bei uns habe ich Dich als jemanden kennen gelernt, der sehr an Politik interessiert ist und sich in der tschechischen Politik auch gut zurechtfindet. Woher kommt bei Dir das Interesse an Tschechien?
„Zum einen hat mich Politik immer schon interessiert und es war auch mein Wunsch Politikwissenschaft zu studieren. Neben Tschechisch und Französisch habe ich das dann auch in Wien als Fach an der Uni gehabt. Weil ich mich entschloss, Tschechisch zu studieren und mehrmals in Tschechien zu Aufenthalten war, kam ich zur tschechischen Politik. Und das zweite Argument war das Interesse zu wissen, was sich bei den Nachbarn Österreichs tut. Das ist ja ein breites Feld. Mein Wissen über die tschechische Politik habe ich dann während meines Auslandsaufenthalts an der Karlsuniversität in Prag vertieft.“
Du sagst, dass du bereits das eine oder andere Mal zu Aufenthalten in Tschechien warst. Wie häufig war das und was hast du gemacht? Das Erasmus-Studium hast du ja bereits genannt.
„Das Erasmus-Studium dauerte neun Monate, also zwei Semester. Das andere waren hauptsächlich Feriensprachkurse, um meine Tschechischkenntnisse schnell zu verbessern. Das Studium in Wien war zwar gut, aber der Sprachunterricht kam mit zwei Stunden pro Woche etwas zu kurz. Die Ferienkurse habe ich vor allem in Brno / Brünn absolviert, von Wien aus schnell zu erreichen und zudem gut. Dazu kamen mehrere Sommerschulen, zum Beispiel in České Budějovice / Budweis oder im vergangenen Jahr in Znojmo / Znaim ein Übersetzungskurs.“
Und in diesem Jahr hast du auch noch ein Praktikum bei der Prager Zeitung absolviert…
„Das ging von März bis Mai dieses Jahres. Und da habe ich auch erste Kontakte geknüpft und bei Pressekonferenzen und Ähnlichem hineingeschnuppert, wie es in der Praxis mit der Politik in Tschechien aussieht.“
Soweit Daniel Kortschak, der neue Kollege in unserer Redaktion. Wir fahren aber nun fort mit Ihren Fragen, liebe Hörerinnen und Hörer. Beispielsweise hat Engelbert Borkner aus Hildesheim in einem Brief an uns seinem Unmut über den tschechischen Staatspräsidenten Václav Klaus freien Lauf gelassen:
„Enttäuscht bin ich von Präsident Václav Klaus, der gleich nach dem irischen Nein zum Lissabonner Vertrag diesen als gescheitert erklärt hat. Ich habe den Eindruck, dass er förmlich darauf gewartet hat, dass die Iren diesen Vertrag ablehnen würden, um ihn postwendend für tot zu erklären. Ich habe inzwischen den Eindruck, dass er nicht nur ein Europa-Skeptiker, sondern ein regelrechter Gegner Europas ist. Was mich ärgert, und da beziehe ich auch die Iren und Polen mit ein: Die Wohltaten, also die Geldzahlungen, nehmen alle liebend gerne in Empfang, aber sich selbst in Europa einzubringen, lehnen sie grundsätzlich ab, mit dem Hinweis, im eigenen Land wollen sie selbst bestimmen.“
Soweit die Meinung von Herrn Borkner, die ich als Journalist in einem öffentlich-rechtlichen Medium, das Radio Prag ja ist, an dieser Stelle nicht kommentieren darf. Mich würde aber interessieren, wie dies weitere Hörer von uns sehen…
Ich hatte zwar beim letzten Mal versprochen, dass ich diesmal bereits Antwort gebe auf Michael Lindners Frage zu den tschechischen Burgen und Schlössern und Christoph Preutenborbeck etwas über die Nutzung des Internets in Tschechien sage. Doch ich muss Sie beide bitten, sich noch einmal zu gedulden. Denn aus aktuellem Anlass habe ich noch ein kleines Interview vorbereitet, das ich am Montag mit unserem Stammhörer Achim Kissel führen konnte. Herr Kissel hat uns nämlich in der Redaktion besucht.
Sie sind aus Duisburg zu einem Kurztrip nach Prag gekommen und haben mir vorhin gesagt, dass Sie bereits seit langem unsere Sendungen verfolgen. Seit wann?
„Die Sendungen von Radio Prag verfolge ich bereits seit meiner Schulzeit in den 60er Jahren. Der Briefkontakt mit Ihrem Radio besteht allerdings erst seit Anfang der 70er Jahre.“
Wie sind Sie denn auf Radio Prag gekommen, die Tschechoslowakei war ja nun Ostblock und Sie stammen aus dem Westen?
„Ich habe mich schon in meiner Schulzeit für den Empfang ferner Radiostationen interessiert und habe vor allem den Kurzwellenbereich des Radios ausprobiert. Damals hat Radio Prag aber zusätzlich noch auf Mittelwelle gesendet, so dass die Möglichkeiten des Hörens noch besser waren als heute. Vor allem im Winter ist die Kurzwelle in unserer Region nicht immer optimal zu empfangen.“
Sie haben bestimmte Lieblingssendungen bei uns. Welche sind das und warum?
„Es sind Rubriken, die es schon lange bei Radio Prag gibt: Reiseland Tschechien, das früher noch Touristensprechstunde hieß, und natürlich der Spaziergang durch Prag. Immerhin kann ich jetzt sagen: Hatte ich bisher den Spaziergang regelmäßig nur gehört, habe ich nun selbst einige Spaziergänge durch Prag unternommen.“
Das war es für heute auch wieder im Hörerforum. Wenn Sie Fragen, Beschwerden, Wünsche oder Anregungen haben, dann schreiben Sie uns doch an folgende Adresse: Radio Prag, Vinohradská 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Sie können und natürlich auch eine E-Mail schreiben: [email protected]. Machen Sie´s gut und nicht vergessen, auch in 14 Tagen wieder zuzuschalten.