Besuchszeit bei Radio Prag!
Um Ohrfeigen und Fairplay geht es diesmal im Hörerforum. Außerdem haben wir in der Sendung eine Prager Großtante, viele treue Hörer und einen doppelten Besuch im Funkhaus - das alles wie stets mit Thomas Kirschner und Ihren Briefen.
Ahoj, hallo und wieder einmal herzlich willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, willkommen zum Hörerforum, diesmal kurz nach Pfingsten, das in Tschechien allerdings kaum öffentlich gefeiert wird. Wer unser Programm am Montag gehört hat, der hat gemerkt: Der Pfingstmontag ist in Tschechien ein ganz normaler Arbeitstag. Trotzdem freuen wir uns natürlich über die Pfingstgrüße, die uns unser Hörer Günter Spiegelberg aus Güstrow geschickt hat - beste Grüße zurück, an Sie, Herr Spiegelberg, aber auch an alle anderen Hörer, die unser Programm in den letzten Tagen mit Briefen und Empfangsberichten begleitet haben.
Die heutige Ausgabe des Hörerforums liegt, wenn man so will, genau zwischen den beiden wichtigsten Ereignissen des Jahres in Tschechien: Am Freitag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, und erstmals seit 16 Jahren ist auch das tschechische Team wieder vertreten. Und über das andere Ereignis weiß jeder von Ihnen Bescheid, der irgendwann einmal in den letzten Wochen Radio Prag eingeschaltet hatte: Am Wochenende waren in Tschechien Wahlen. Das Buhlen der Parteien um Wähler war diesmal besonders in der Schlußphase grob und oft unappetitlich. Dazu schreibt Bernd Bickelhaupt aus Seeheim-Jugenheim:
Mit Blick auf die Ohrfeige, die Gesundheitsminister Rath wegen persönlicher Beleidigungen vom den ehemaligen ODS-Vize Miroslav Macek erhalten hat, erinnert Herr Bickelhaupt aber daran, dass Deutschland mit den Attentaten auf Wolfgang Schäuble und Oskar Lafontaine weitaus schlimmere Übergriffe im Wahlkampf erlebt hat. Sein Fazit:
"Politiker zu sein ist also nicht ungefährlich, und eine Ohrfeige ist da noch harmlos - zumal der Empfänger daran auch nicht ganz unschuldig ist."
Zum Wahlkampf äußert sich auch unser Stammhörer und -schreiber Engelbert Borkner, von dem wir auch diesmal wieder den gewohnten Brief im Poststapel finden durften - trotz gesundheitlicher Beschwerden bleibt er uns verbunden und nutzt, wie er schreibt, die Abwechslung des Kurzwellenempfangs als Zusatztherapie. Für den Wahlkampf in Tschechien hätte er sich einen respektvolleren Umgang der Kontrahenten gewünscht:
"Ich muss feststellen, auch in Tschechien bevorzugt man den rauen Stil, um den politischen Gegner nach Möglichkeit mit Beleidigungen klein zu kriegen. Ich glaube, da müsste man doch etwas mehr das Fairplay achten und dem Gegner ein bisschen mehr Achtung entgegen bringen."
Ja, lieber Herr Borkner, für den Wahlkampf ist es inzwischen zu spät, aber da von den Fairplay-Vorräten des Landes in den letzten Wochen nicht viel verbraucht worden ist, ist sicherlich noch genug für die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft übrig. Nun müssen also die tschechischen Fußballer zeigen, dass sie besser damit umgehen können als die Politiker!
Ein Empfangsbericht und herzliche Grüße kommen unter anderem auch von Reiner Peuthert aus Stendal - und das auf einer Jubiläumskarte des polnischen Rundfunks, der im vergangenen Jahr sein 80. Jubiläum feierte. Das erinnert uns daran, dass auch bei Radio Prag ein runder Geburtstag vor der Tür steht - und den möchten wir natürlich vor allem mit Ihnen, mit unseren Hörern feiern!
Radio Prag feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass lädt Radio Prag Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einem Hörertreffen am 22. Juni nach Prag ein. Auf dem Programm stehen eine Besichtigung des Funkhauses, ein Ausflug zur ersten Sendeanlage nach Podebrady und ein Festabend zusammen mit allen Mitarbeitern von Radio Prag! Das alles, wie gesagt, am 22. Juni in Prag. Reise- und Hotelkosten können leider nicht übernommen werden. Anmeldungen bitte bis zum 9. Juni per E-Mail an [email protected]. Wir freuen uns auf Sie!
Wenn Ihnen das zu schnell ging, lieber Hörerinnen und Hörer, dann können Sie die Einladung auch nochmals in der aktuellen Juni-Ausgabe des Radio-Kuriers nachlesen, wo Hansjörg Biener sie eingefügt hat. Vielen Dank dafür! Und nicht vergessen: Anmeldeschluss ist der 9. Juni, also schon der kommende Freitag! Neben einigen Zusagen haben uns einige Hörer auch bereits mitgeteilt, dass sie leider keine Zeit haben, zu dem Hörertreffen nach Prag zu kommen. So schade das ist, so sehr freut uns zugleich die Verbundenheit, die aus diesen Briefen spricht. So schreibt etwa Günter Kastner aus Salzburg:
"Herzlichen Dank für die Einladung zum Hörertreffen. Es wäre sehr schön, aber ich kann leider aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen. Leider bin ich im Leben nie nach Prag gekommen, obwohl ich dort eine Großtante hatte. Ich freue mich aber an Ihren Sendungen, die ich schon als Kind in den sechziger Jahren auf Mittelwelle gehört habe."
Bereits einen anderen Termin für seine Tschechien-Reise hat sich Manfred Eikermann aus Lemgo ausgesucht. Er hört seit 1972 Radio Prag und schreibt uns:
"Durch ihre Sendungen angeregt will ich in diesem Jahr auch meinen Urlaub in Tschechien verbringen. Ich fahre nach Marienbad, Brünn, Spindlermühle und Prag. Da ich durch Ihre Sendungen schon viel über Ihr Land gehört habe, bin ich gespannt, wie es wirklich ist. 1993 war ich mit dem Bus schon für vier Tage in Prag, aber da hat man ´nur´ die Stadt gesehen, die ich ja auch wirklich sehr schön finde, aber Land und Leute hat man so nicht kennen gelernt."
Wir wünschen Ihnen eine gute Reise. Und wenn Sie nach Prag kommen, lieber Herr Eikermann, dann melden Sie sich doch bei uns - so, wie das Wolfgang Brodöhl aus Köthen gemacht hat. Bei einem Prag-Besuch vor einigen Tagen konnte er einfach nicht am Funkhaus vorbeigehen, wie seine Begleiterin verrät:
"Herr Brodöhl hat mit leuchtenden Augen das Gebäude des Tschechischen Rundfunks angeschaut, weil er schon seit langen Jahren im direkten und häufigen Kontakt mit Radio Prag steht, und deshalb mussten wir einfach reingehen - auch wenn wir hier niemanden persönlich kennen."
Dass das in der Tat so ist, das hat uns auch Herr Brodöhl selbst bestätigt:
"Hier ins Rundfunkgebäude führt mich meine jahrelange Verbundenheit mit Radio Prag. Ich bin Hörer seit 1968. Damals war ja Radio Prag für uns eine ganz wichtige Informationsquelle, weil sich in der Tschechoslowakei in politischer Hinsicht sehr viel verändert hat. Wir als DDR-Bürger waren sehr wissbegierig, denn hier vollzog sich ja eine neue Entwicklung. Zu Radio Prag habe ich über die Jahrzehnte hinweg die Verbindung gehalten - mittlerweile vor allem über Internet. Ich verfolge da täglich die Nachrichten. Ich muss sagen, dass ihr Programm sehr vielgestaltig ist. Ich lobe vor allem die Sachlichkeit der Informationen und auch die Gestaltung der Internetseiten ist sehr ansprechend."
"Nein. Ich bevorzuge die Sendung ´Spaziergang durch Prag´. Die Seiten sind sehr interessant gestaltet; sie gehen weit über das hinaus, was ich verschiedenen Prag-Führern finden kann und sind gründlich recherchiert. Ich freue mich auch besonders über die Alltagsberichterstattung, die sehr objektiv ist, und ich wünsche Ihnen weiterhin guten Erfolg."
Vielen Dank für all das Lob, das wir wirklich nicht bestellt und nicht bezahlt haben! Und Herrn Brodöhl scheint es gefallen zu haben bei uns, denn er hat bereits auch seine Teilnahme beim Hörertreffen am 22. Juni zugesagt! Wenn Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, auch kommen möchten, dann vergessen Sie nicht, uns spätestens bis zum kommenden Freitag, den 9. Juni Bescheid zu geben - am besten per E-Mail an [email protected]. Und wenn Ihnen die Reise nach Prag zu teuer sein sollte, dann denken Sie daran, dass Sie bei unserem Hörerwettbewerb einen einwöchigen Prag-Aufenthalt gewinnen können - Teilnahmeschluss ist schon der 18 Juni, alles weitere finden Sie im Internet unter www.radio.cz! Wettbewerbslösungen, Briefe, Kommentare und Besuchsankündigungen können Sie aber natürlich auch weiterhin klassisch per Post schicken - wie stets an Radio Prag, Vinohradska 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik.
