Biomechanische Welten - H R Giger in Prag

Hans Ruedi Giger (Foto: CTK)

Am Mittwoch wurde im Technischen Museum in Prag eine Ausstellung des Schweizer Künstlers H R Giger eröffnet. Der Schöpfer der Alien-Figuren aus den gleichnamigen Filmen war persönlich in Prag und stellte den vielseitigen Querschnitt durch sein Lebenswerk der Öffentlichkeit vor. Chris Schmelzer war vor Ort, um zu erfahren was den Künstler mit der Stadt Prag verbindet.

Hans Ruedi Giger  (Foto: CTK)
Hans Ruedi Giger, besser bekannt als H R Giger, wurde am 5. Februar 1940 in der Schweizer Stadt Chur geboren. Schon früh entwickelte er ein Interesse für das Düstere und Geheimnisvolle, was sich in seinen späteren Werken widerspiegeln sollte. Warum er künstlerisch tätig wurde, erklärt H R Giger folgendermaßen:

"Ich habe früher, als ich um die zwanzig Jahre war, immer gewisse Bilder gesucht und die aber nicht gefunden, und dann habe ich gemerkt das man alles was man nicht so findet, selber machen muss. Und so ist das entstanden."

Nach zahlreichen Jahren des Schaffens, in denen Bilder, Plastiken und Arbeiten für Filme entstanden, gewann Giger mit seinen Designs für Ridley Scotts Film "Alien" den Oscar und schaffte damit seinen endgültigen Durchbruch. Heute ist er einer der bekanntesten und zugleich außergewöhnlichsten Repräsentanten zeitgenössischer Kunst, faszinierend und erschreckend zugleich. Nach Ausstellungen in zahlreichen Ländern werden seit Mittwoch seine Werke erstmals auch auf tschechischem Boden, und zwar in der Hauptstadt Prag gezeigt. Doch einen Zusammenhang zwischen Gigers Werken und Prag gab es schon vorher. Nach eigenen Aussagen verbinden ihn mit der Stadt der Schriftsteller Franz Kafka, der Theosophist Gustav Meyrink und der Gestalter Alfred Kubin. Die düsteren und zugleich fantastischen Phantasiewelten Gigers ähneln in ihrer Stimmung und Atmosphäre dem alten, magischen und auch etwas düsteren und verruchten Prag vergangener Zeiten. Dies ist kein Zufall. Denn die besagten Prager Künstler beeinflussen Gigers Schaffen und Kunst bis heute:

Hans Ruedi Giger  (Foto: CTK)
"Letztes Mal als ich da war, als man mir die Räumlichkeiten gezeigt hat, habe ich dann noch ein paar Bücher gekauft, die ich lang nicht mehr gelesen habe. Den Golem von Gustav Meyrink und andere. Überwältigt von diesen Geschichten habe ich dann in die Bücher selbst Bleistiftzeichnungen gemacht. Gustav Meyrink und Kafka haben schon früher auf mich gewirkt."

Die Einweihung der Ausstellung wurde begleitet von einem Konzert und einer Performance, inspiriert durch Gigers Werk. "Wie, denken sie, werden die Tschechen ihre Kunst aufnehmen", fragte ich den Künstler abschließend.

"Ich glaube schon richtig, es sind ja auch genug Leute da. Ich nehme nicht an, dass für jeden Schmarrn so viele Leute herkommen, oder?"

Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Juli im Technischen Museum in Prag zu sehen.