"Bistro u Rudolfa" - Leckerbissen für junge Bücherwürmer
Die frischesten Fische, aber auch Großmutters Küche, alles kindergerecht zubereitet: Das bietet das "Bistro U Rudolfa". Den Bauch voll schlagen können sich dort allerdings vor allem junge Bücherwürmer, denn hinter dem gastlichen Namen verbirgt sich eine Literaturzeitschrift für Kinder. Die erste Nummer durften die jungen Leser nun in Prag begutachten.
Auch wenn die Zeitschrift "Bistro U Rudolfa", also "Rudolfs Bistro" heißt - literarisches Fast Food soll sie deshalb noch lange nicht enthalten, betont Chefredakteurin Jana Sramkova alias Chefköchin Libuse:
"Wir sind ein besonderes Bistro - wir kochen auch ordentlich! Der Name ist eigentlich so entstanden, dass wir die ganze Zeitschrift in ein bestimmtes Umfeld stellen wollten, damit sie für Kinder interessant ist. Deshalb haben wir die Küche genommen, wir kochen alle Artikel und die Rubriken heißen nach einzelnen Speisen."
"Frische Fische", das sind die Neuerscheinungen, "Großmutters Küche" die Kinderbuchklassiker von früher. Wie in jeder Küche fehlen auch nicht die "Verbotenen Früchte", die die älteren der Leser schon auf die Bücherwelt der Erwachsenen neugierig machen soll. Zielgruppe sind Schüler zwischen sieben und zwölf Jahren. Die Botschaft aus dem Redaktionskochtopf: "Lebende Kulturen" (so ein weiterer Rubriktitel), die gibt es nicht nur im Joghurt.
"Wir verfolgen die Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt, wählen das aus, von dem wir meinen, das es am besten und für die Kinder am wertvollsten ist und schreiben Rezensionen dazu - ganz kurz und so, dass auch Kinder sie lesen können. Außerdem widmen wir uns auch alten Büchern, die schon nicht mehr im Handel sind, und auch Sachbüchern und wir veranstalten einen Wettbewerb, denn wir wollen die Kinder dazu bringen, dass sie sich selbst literarisch ausdrücken - dass sie sich Geschichten ausdenken und sie aufschreiben."
Die Zeitschrift "Bistro U Rudolfa" ist ein nicht-kommerzielles Projekt, gemacht von einer Gruppe junger Kinderbuchbegeisterter, die ihrer Leidenschaft praktischen Ausdruck verleihen wollten. Die Finanzierung ist noch nicht abschließend gesichert, aber die höheren Mächte stehen, so scheint es, auf der Seite der jungen Köche. Denn was soll schon noch passieren, wenn - passend zum Nikolausabend nach böhmischer Tradition - Engel und Teufel Pate standen, als die ersten Exemplare der Zeitschrift als Papierschwalbe in die Welt hinausgeflogen sind.