Böhmens Barock: Komponist Heinrich Biber
Heinrich Ignaz Franz Biber stammte aus Böhmen, seine bekanntesten Kompositionen verfasste aber für den Salzburger Dom. Von manchen wird er als österreichischer Komponist bezeichnet, aber er wird auch im Rahmen des gerade laufenden Jahres der tschechischen Musik gewürdigt. Wie auch immer, wichtig ist die schöne Musik aus der Zeit des Barock, die er geschaffen hat.
In Salzburg stand Biber in Diensten des Erzbischofs Max Gandolph Graf von Kuenburg. 1678 wurde er zum Vizekapellmeister befördert. In dieser Position komponierte er 1682 sein monumentalstes Werk, die Missa Salisburgensis – eine Messe mit 52 Stimmen. Anlass sind die Feiern zu 1100 Jahren des Erzstifts Salzburg. Die Autorenschaft von Heinrich Ignaz Franz Biber gilt noch nicht so lange als sicher. Zuvor wurde sie dem Italiener Orazio Benevoli zugeschrieben, dann auch Bibers Chef, dem Kapellmeister Andreas Hofer. Erst seit 1975 haben sich die Experten auf den Böhmen festgelegt.
Nach dem Tode von Andreas Hofer übernahm Heinrich Ignaz Franz Biber dann dessen Position - 1684 wurde er damit zum Kapellmeister in Salzburg. Schon zuvor trat der begnadete Violinist aber auch vor Kaiser Leopold I. auf. Dieses und sein allgemein wachsender Ruhm führten dazu, dass der Musiker in den Adelsstand erhoben wurde - fortan nannte er sich Biber von Bibern. Offiziell hatte er das Amts des Truchsess inne, und das bis zu seinem Tod im Jahr 1704.