Böhmens Barock: Komponist Heinrich Biber

Heinrich Ignaz Franz Biber (Foto: public domain)

Heinrich Ignaz Franz Biber stammte aus Böhmen, seine bekanntesten Kompositionen verfasste aber für den Salzburger Dom. Von manchen wird er als österreichischer Komponist bezeichnet, aber er wird auch im Rahmen des gerade laufenden Jahres der tschechischen Musik gewürdigt. Wie auch immer, wichtig ist die schöne Musik aus der Zeit des Barock, die er geschaffen hat.

Heinrich Ignaz Franz Biber  (Foto: public domain)
Geboren wurde Heinrich Ignaz Franz Biber im Jahr 1644 – und zwar im nordböhmischen Stráž pod Ralskem / Wartenberg. Sein Vater war Wildhüter bei einem Grafen, der wohl auch die musikalische Ausbildung von Biber förderte. Andere Vermutungen gehen dahin, dass der spätere Komponist eine erste dienstliche Stellung in Graz annahm. Belegt ist jedenfalls erst, dass er 1668 als Violinist und Gambist zum Virtuosenensemble des Olmützer Fürstbischofs Karl Liechtenstein-Kastelkorn gehört hat, dieses Ensemble war auf Schloss Kroměříž / Kremsier beheimatet. Im Herbst 1670 verließ Biber dann aber ohne Genehmigung seines Herrn die Kapelle und ging nach Salzburg. Dort erst begründete sich in den folgenden Jahren sein Ruhm als Musiker und Komponist.

In Salzburg stand Biber in Diensten des Erzbischofs Max Gandolph Graf von Kuenburg. 1678 wurde er zum Vizekapellmeister befördert. In dieser Position komponierte er 1682 sein monumentalstes Werk, die Missa Salisburgensis – eine Messe mit 52 Stimmen. Anlass sind die Feiern zu 1100 Jahren des Erzstifts Salzburg. Die Autorenschaft von Heinrich Ignaz Franz Biber gilt noch nicht so lange als sicher. Zuvor wurde sie dem Italiener Orazio Benevoli zugeschrieben, dann auch Bibers Chef, dem Kapellmeister Andreas Hofer. Erst seit 1975 haben sich die Experten auf den Böhmen festgelegt.

Nach dem Tode von Andreas Hofer übernahm Heinrich Ignaz Franz Biber dann dessen Position - 1684 wurde er damit zum Kapellmeister in Salzburg. Schon zuvor trat der begnadete Violinist aber auch vor Kaiser Leopold I. auf. Dieses und sein allgemein wachsender Ruhm führten dazu, dass der Musiker in den Adelsstand erhoben wurde - fortan nannte er sich Biber von Bibern. Offiziell hatte er das Amts des Truchsess inne, und das bis zu seinem Tod im Jahr 1704.

Autor: Till Janzer
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