Bohuslav-Martinů-Projekt: Grünes Licht für neue CD mit Magdalena Kožená
Ein Komponist rangiert besonders hoch auf der Beliebtheitsskala der tschechischen Mezzosopranistin Magdalena Kožená: Wolfgang Amadeus Mozart. Ihm verdankt sie auch zum Großteil ihren bisherigen Erfolg auf den Bühnen der renommiertesten Konzert- und Opernhäuser der Welt. Seit mehreren Jahren bezaubert Magdalena Kožená aber ihr Publikum auch durch ihre Interpretation der tschechischen Komponisten Antonín Dvořák a Bohuslav Martinů. So war es neulich auch bei zwei Liederabenden in Prag, als sie Standing Ovations erntete. Mit der Uraufführung von Martinůs Partitur „Drei Fragmente“ aus seiner Oper „Julietta“ wurde zugleich ein Projekt des Prager Bohuslav-Martinů-Instituts ins Leben gerufen.
sagte Magdalena Kožená gegenüber dem Tschechischen Rundfunks am Rande ihres Auftritts, für den sie nach zweieinhalb Jahren wieder nach Prag zurückgekehrt war. Sie gab zwei Konzerte im Rahmen des diesjährigen Martinů-Festivals – der Auftakt zu einem Projekt des Bohuslav-Martinů-Instituts in Prag. Es soll den Klang des tschechischen Komponisten in die Welt bringen. Projektinitiator ist Aleš Březina, Leiter des Instituts:
„Die Partitur der ´Drei Fragmente´ hat Martinu im Jahr 1939 geschrieben, um seine Oper Julietta zu bewerben. Vor allem setzte er auf den französischen Rundfunk. Doch dort wurden die Fragmente letztlich nicht produziert und ihre Partitur ist verloren gegangen. Mir ist es gelungen, sie in den 1990er Jahren bei einem Privatsammler in Deutschland zu finden, mit dem wir uns schnell auf ihre Herausgabe geeinigt haben.“
Geeinigt hat man sich gleichzeitig auch auf einen passenden Termin für die Uraufführung – den 50. Todestag von Bohuslav Martinů, der im kommenden Jahr begangen wird. Und auch die Interpreten standen schnell fest, so Aleš Březina: Magdalena Kožená also Solistin und Charles Mackerras als Dirigent. Die „Drei Fragmente“, die Kožená als Kleinod der tschechischen Musik bezeichnet, werden als Live-Mittschnitt des Konzertes gemeinsam mit anderen Kompositionen von Martinů auf einer CD zu hören sein.
Erscheinen soll sie im Rahmen des Martinů-Projektes. Als Neuigkeit gilt, dass sich die Tschechische Philharmonie - trotz andauernden Streits um Urheberrechte - auf die Herausgabe der CD mit dem tschechischen Label Supraphon verständigt hat. Zugestimmt hat nun auch die Firma „Deutsche Gramophon“. Die hat sich nämlich die Exklusiv-Rechte auf Koženás Engelsstimme gesichert.