Jahr der tschechischen Musik: Das Violinkonzert Nr. 1 von Bohuslav Martinů
Die vierte Folge unserer Serie zum Jahr der tschechischen Musik gilt dem Komponisten Bohuslav Martinů (1890–1959). Konkret dann seinem Violinkonzert Nr. 1. Die Komposition aus dem Jahr 1933 galt fast 30 Jahre lang als verschollen, doch als sie wiederentdeckt wurde, stellte sich heraus, dass es ein typisches Martinů-Werk ist.
Bohuslav Martinů komponierte sein erstes Violinkonzert zwischen Juni 1932 und Februar 1933 in Paris im Auftrag des amerikanischen Geigenvirtuosen Samuel Dushkin. Allerdings wurde es zu Lebzeiten des Komponisten nicht aufgeführt und galt nach dessen Tod sogar als verschollen. Erst 1961 tauchte das Werk wieder auf und wurde vom deutsch-amerikanischen Pianisten und Sammler Hans Moldenhauer erworben. Moldenhauer wandte sich an den tschechischen Geiger Josef Suk, der das Konzert im Oktober 1973 mit dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung George Solti zur Uraufführung brachte. Zehn Tage später spielte Suk es auch in Prag mit der Tschechischen Philharmonie und Václav Neumann.
In diesem Konzert sind zwei Stimmungslagen zu unterscheiden. Die eine ist eine Bewegung, als ob irgendein mechanischer Apparat in Gang käme und nicht mehr zu stoppen wäre. Das ist mitreißend. Und die andere Lage ist wehmütiger, sie besteht in einer Melodie, die für Martinů typisch ist.