Borkenkäfer-Plage: Landwirtschaftsminister sieht keine schnelle Normalisierung

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Laut den Aussagen von Landwirtschaftsminister Miroslav Toman (Sozialdemokraten) dürfte es noch drei bis fünf Jahre dauern, bis die Borkenkäfer-Plage in den tschechischen Wäldern abebbt.

Foto: Ondřej Tomšů

In einem Interview für die Presseagentur ČTK bilanzierte Toman auch die Schäden. Demnach wurden im vergangenen Jahr rund 25 bis 30 Millionen Kubikmeter Holz in Tschechien vom Borkenkäfer befallen. Dies habe dem Umfang von 2019 entsprochen, so der Minister. Davon konnten den Berechnungen nach 22 bis 25 Millionen Kubikmeter verarbeitet werden. Da die Holzpreise aber im Keller sind, möchte Toman die Waldbesitzer für 2020 insgesamt mit sieben Milliarden Kronen (270 Millionen Euro) entschädigen. Ungefähr die gleiche Summe stand bereits für 2019 bereit.

Wie der Landwirtschaftsminister weiter ausführte, hatte Tschechien allerdings auch Glück bei der Borkenkäfer-Plage. Wegen des kühlen Frühlings und Frühsommers mit mehr Niederschlägen schlüpften im vergangenen Jahr nur zwei Generationen Käfer anstatt drei wie 2019.

Richard Brabec | Foto: Regierungsamt der Tschechischen Republik

Im vorvergangenen Jahr wurden im Übrigen in Tschechien knapp 112 Millionen Laubbäume und 36 Millionen Fichten gepflanzt, um die Schäden auszugleichen. 2020 sollen nach Aussagen von Toman Wiederaufforstungsmaßnahmen in ähnlichem Umfang stattgefunden haben. Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) hat die derzeitige Borkenkäfer-Katastrophe als die schlimmste hierzulande seit den Zeiten Maria Theresias bezeichnet – also seit dem 18. Jahrhundert.

Autor: Till Janzer
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