Brauereien und Gaststätten laden zu Tagen des tschechischen Bieres ein
Seit Dienstag veranstaltet der tschechische Verband der Brauereien und Mälzereien zum nunmehr siebten Mal die Tage des tschechischen Bieres. An der Aktion, die bis zum kommenden Montag dauert, beteiligen sich mehrere Tausend Gaststätten im ganzen Land. Zu Probieren gibt es vor allem Spezialbiere von Dutzenden Brauereien.
„Einen Grund zum Feiern haben wir ganz bestimmt. In Tschechien wird das beste Bier der Welt gebraut und wir sollten uns auch nicht zurücknehmen, es gebührend zu genießen. Gerade in dieser Woche bieten die Gastwirtschaften Spezialbiere an, die dem Patron des tschechischen Bieres, dem Heiligen Wenzel, gewidmet sind.“
Und der Schutzheilige scheint den Brauern weiter Glück zu bringen, denn auch in diesem Jahr stehen die Zeichen gut. Martina Ferencová:
„Die aktuellste Statistik ist vom Juli dieses Jahres. Daraus können wir herauslesen, dass die tschechischen Brauereien ein weiteres Erfolgsjahr verbuchen werden. Verglichen mit dem Juli des Vorjahres wurde der Export erneut gestärkt. Dies bestätigt, dass unser Bier im Ausland gefragt ist. Einen wachsenden Trend beobachten wir zudem beim Lagerbier, durch das wir weltweit unseren guten Ruf erlangt haben.“
Man kann aber auch neue Trends in der Bierkultur feststellen. Hierzu erläutert die Geschäftsführerin des Verbandes:„Falls sich der Trend bestätigt, dass die Tschechen wieder häufiger in die Kneipen gehen, um frisches Fassbier zu trinken, können wir dies nur begrüßen. Für uns wäre das zudem die Bestätigung, dass Aktionen wie die Tage des tschechischen Bieres ihre Wirkung nicht verfehlen. Beim abgefüllten Bier erkennen wir einen leichten Zuwachs, langfristig aber stagniert das Flaschenbier. Demgegenüber hat die Nachfrage nach Dosenbier extrem zugenommen, und zwar auf Kosten des in PET-Flaschen abgefüllten Bieres. Das Büchsenbier ist bei den Konsumenten sehr beliebt gerade wegen des geringen Gewichts und der Eigenschaft, dass es sich schnell kühlen lässt.“
Eine weitere gute Nachricht erfuhr die Branche am Dienstag. Da unterschrieb Präsident Miloš Zeman den Gesetzentwurf zur Erweiterung der elektronischen Registrierkassenpflicht. In dieser Novelle ist die Senkung der Mehrwertsteuer für Fassbier auf den niedrigsten Satz von zehn Prozent festgehalten. Diese Veränderung sei jedoch überfällig gewesen, sagt Ferencová:„Mit dieser Maßnahme bietet der Staat den Gastwirtschaften eine effektive Hilfe an, die Verluste der letzten Jahre zu kompensieren. Die Einbußen in dem Gewerbe sind auf eine Reihe von regulatorischen Eingriffen zurückzuführen. Dazu gehören die Einführung der elektronischen Registrierkassenpflicht vor drei Jahren oder die Durchsetzung des absoluten Rauchverbots. Deswegen musste ein Zehntel der Gaststätten und Kneipen hierzulande den Betrieb einstellen.“
Gegenwärtig gibt es in Tschechien rund 35.000 Kneipen und Gastwirtschaften, in denen 167.000 Menschen beschäftigt sind, ergänzt Ferencová. Und ein gewisser Teil von ihnen wird sich gerade in diesen Tagen von seiner besten Seite zeigen:„Ziel der Tage des tschechischen Bieres ist es, die Menschen in die Gaststätten einzuladen, in denen sie die eigens hierfür gebrauten Spezialbiere verkosten können. Zudem führen Dutzende Brauereien mehrere Begleitaktionen durch wie zum Beispiel Tage der offenen Tür, Diskussionsrunden mit den Braumeistern oder verschiedene Spiele, die mit der Gastronomie verknüpft sind.“