Bruntál feierte EU-Beitritt
Der EU-Beitritt Tschechiens wurde nicht nur in der tschechischen Metropole, und in den verschiedenen Grenzstädten groß gefeiert. In der schlesischen Stadt Bruntál (Freudenthal) wurden gleich mehrere beachtenswerte Veranstaltungen anlässlich des EU-Beitritts organisiert. Martina Schneibergova war dabei.
"Ich hatte Befürchtungen davor, wie der Gedanke akzeptiert wird, die Problematik auf einer Webseite mit dem Arbeitstitel "Domov, kolébka lidskosti" (zu Deutsch etwa "Heimat - Wiege der Menschlichkeit") zu lösen. Diese Seite sollte eine Art methodische Anleitung darstellen, die ständig aktualisiert wird. Wir haben darüber geredet, dass der Kern der Politik in diesem Bereich in der Aufklärung, in der Bildung und in der Verbreitung von Informationen liegt."
Die Konferenz mit dem Titel "Bruntál kehrt nach Europa zurück" wurde am ersten Tag nach dem EU-Beitritt mit einer Diskussion über die EU-Verfassung aus der Perspektive regierungsunabhängiger Organisationen fortgesetzt.Der Höhepunkt der EU-Feierlichkeiten in Bruntál spielte sich am Freitagabend auf dem Berg Uhlírský vrch (Kohlenberg) ab. Nach einem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche wurde punkt Mitternacht eine neue feierliche Beleuchtung der Kirche eingeschaltet. Sie wird von nun an jede Nacht diese Dominante der Landschaft beleuchten. Rund 2000 Menschen waren bei diesem denkwürdigen Augenblick dabei. Nach der Nationalhymne und der "Ode an die Freude" brach ein spontanes Feiern aus, Menschen beglückwünschten sich gegenseitig und viele hatten auch eine Flasche Sekt oder Sliwowitz mitgebracht. Ich sprach eine Familie mit Kindern an. Was verspricht sich der Familienvater vom EU-Beitritt?
"Ich meine, dass jetzt neue Möglichkeiten eröffnet werden, dass wir jetzt die anderen Staaten in Europa einholen oder überholen können. Es wird mehr Bildungsmöglichkeiten geben. Wir müssen sie selbst nutzen, denn niemand wird uns etwas schenken, wir haben die Möglichkeit, mehr zu erreichen - auch im ökonomischen Bereich. Aber ich glaube, wir haben auf dem Weg nach Europa doch schon etwas geleistet."Das Projekt der Kirchenbeleuchtung stammt von Zdenek Necas, der bei dem großen Augenblick nicht fehlen durfte:
"Auf die Initiative von Bürgermeister Navrátil hin begann man über dieses Projekt voriges Jahr zu sprechen. Drei Viertel der finanziellen Mittel kamen dank Spendensammlungen zusammen. Ich wurde von der Stadt mit dem Projekt beauftragt. Als ich jetzt die beleuchtete Kirche sah, hatte ich Tränen in den Augen, denn ich konnte mir früher nicht mehr vorstellen, dass ich so etwas noch erleben werde, und dass die Kommunisten ihre Macht verlieren werden."