BSE-Tests auch in Tschechien

Kühe

Die Tierseuche Rinderwahnsinnn, abgekürzt BSE, hat nicht nur in Westeuropa, wo die Bevölkerung mit dem Problem direkt konfrontiert ist, zu einer Änderung des Konsumentenverhaltens geführt, sondern auch in Tschechien, wo bisher noch kein Fall von BSE verzeichnet wurde. Zur Wiederherstellung des Vertrauens könnten flächendeckende Tests aller für den Markt bestimmten Tiere zweifellos einiges beitragen, und Tests werden in Tschechien auch durchgeführt. Bis zum Endabnehmer gelangen die Informationen allerdings noch nicht in ausreichendem Mass. Mehr dazu im nachfolgenden Beitrag von Rudi Hermann, es liest Jitka Mladkova.

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Die Tierseuche BSE hat der Nachfrage nach Rindfleisch überall in Europa einen Schlag versetzt. Dies gilt auch für die als BSE-frei geltenden Länder Ostmitteleuropas und damit auch Tschechien. Zwar ist hier noch kein einziger Fall von BSE registriert, und die Verfütterung von Tiermehl wurde hier seit Jahren weit restriktiver gehandhabt als in den Ländern, wo das Problem entstand. Niemand aber kann mit Sicherheit sagen, dass Tiermehl, das auch nach Tschechien importiert wurde, nicht doch an Rinder verfüttert wurde und damit ein latentes BSE-Risiko besteht. Auf dieser Grundlage hat übrigens die Europäische Union Tschechien und andere ostmitteleuropäische Länder als Gebiete mit einem gewissen Risiko zukünftigen Auftauchens des Rinderwahnsinns bezeichnet, was von diesen allerdings als ungerecht empfunden wird.

Jenseits des Tauziehens darum, wie gross das Risiko nun für Tschechien sei, hat sich eine gewisse Angst vor dem Verzehr von Rindfleisch auch hier auf das Verhalten der Konsumenten niedergeschlagen. Entsprechend sind die Verkäufe von Rindfleisch zurückgegangen. Ein Ausweg aus der Krise wäre das flächendeckende Testen aller zum Verkauf vorgesehenen Tiere, zwar keine billige Angelegenheit, aber wahrscheinlich immer noch kostengünstiger als ein langfristiger Nachfragerückgang. Einige Produzenten haben nach Angaben der Wirtschaftszeitung Hospodarske noviny auch schon umfassende Testprogramme eingeleitet, andere testen nur stichprobenweise. Zum Konsumenten allerdings stossen diese Informationen nicht vor. In grossen Super- und Hypermärkten sind zwar Anschläge zu sehen, dass alles zum Verkauf stehende Fleisch unbedenklich sei, doch ob diese Mitteilungen grösseren Wert haben als das Papier, auf dem sie geschrieben sind, ist für die Kunden nicht zu verifizieren. Offizielle Teststempel, aus denen eindeutig hervorgehen würde, dass es sich um einwandfreies Fleisch handelt, oder dass ein Fleischprodukt frei von Rindfleisch ist, gibt es vorläufig nicht.

Die Massnahmen, die getroffen worden sind, umfassen die Kontrolle aller eingeführten Tiere, die Kontrolle der Tierfuttermittel auf das Vorhandensein von Tiermehl und die Kontrolle von Fleischprodukten, die laut Deklaration kein Rindfleisch enthalten, auf solches Fleisch. Bei rund 7000 Proben von Rindfleisch wurde bisher ausserdem bei keinem einzigen Stück das Vorhandensein des BSE-Erregers nachgewiesen.

Autoren: Jitka Mládková , Rudi Hermann
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