Bundeskanzler Schröder ein zweites Mal in Tschechien
Zweimal in einer Woche hatte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder im Rahmen seiner Sommerreise durch Ostdeutschland tschechische Regionen besucht. Am vergangenen Freitag bezeichnete dabei Schröder die deutsch-tschechischen Beziehungen als erstklassig und nannte die EU-Erweiterung eine Riesen-Chance. Mehr zum Thema von Dagmar Keberlova.
Der zweite kurze Schröder-Besuch in der Tschechischen Republik scheint diesmal ohne Verstimmung und Kritik verlaufen zu sein, da Journalisten nicht in tschechische und deutsche aufgeteilt wurden und fürs Dolmetschen gesorgt war. Eines der Hauptthemen des Treffens des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder und seines tschechischen Amtskollegen Milos Zeman, die gemeinsam die westböhmisch-bayerische Grenzregion bereisten, war die Freizügigkeit der Arbeitskräfte nach der geplanten EU-Erweiterung. Der deutsche Bundeskanzler, der eine siebenjährige Einschränkung der Freizügigkeit vorschlägt, versicherte auch den Bürgern von Marktredwitz sich maximal für die Erhaltung der Arbeitsplätze einzusetzen. Schröder wolle für Deutschland keine Konkurrenz, die die andere Seite vernichten würde. Zeman äußerte sich zu der Vermutung, dass Prag die geforderten Übergangsfristen bereits akzeptiert hätte dahingehend, dass eine Zustimmung oder Ablehnung nur gegenüber der ganzen EU und nicht gegenüber einem einzelnen Staat, wie in diesem Falle Deutschland, vorgebracht werden kann.
"Wir sind überzeugt, dass die Situation unserer Stadt mit der unserer Völker eng zusammenhängt. Wir wollten mit der Ehrenbürgerwürde beide Politiker für ihren Beitrag zur Entwicklung der guten Beziehungen zwischen unseren Ländern auszeichnen und auch unsere Einstellung zu den deutsch-tschechischen Beziehungen damit zum Ausdruck bringen."
Wie sich denn die Beziehungen im Hinblick auf die Grenzstadt Cheb in den letzten Jahren verändert haben, führt Vaclav Jakl folgendermaßen aus:
"In den letzten zehn Jahren hat sich viel geändert und man kann die heutige Situation mit der früheren, wo Cheb nur einige Kilometer jeweils von beiden deutschen Republiken lag, gar nicht vergleichen. Vielleicht ist es besser, dass die heutigen Kinder unsere Erfahrung, die unser Gedächtnis sowohl im positiven als auch im negativen belastet, nicht haben. Es wurden bereits riesige Fortschritte erzielt, doch einiges liegt noch vor uns."