Choreografien von Bubeníček und Inspiration durch Musen: Vorverkauf für Festival in Krumau beginnt
Das Musikfestival in Český Krumlov / Krumau findet zwar erst im Sommer nächsten Jahres statt, der Kartenverkauf wurde aber bereits im Dezember gestartet. Die Veranstalter stellten bei einer Pressekonferenz zudem das Programm vor.
Es war kein Zufall, dass diesmal die Klarinettistin Anna Paulová die Pressekonferenz eröffnete. Denn wie die Veranstalter verrieten, lautet das verbindende Thema des Festivalprogramms „Musen inspirieren und schaffen“. Und Anna Paulová sei eine der Musen, die in Český Krumlov auftreten werden, merkte die Pressesprecherin des Festivals, Marie Rydlová, an und fügte hinzu:
„Viele Musikwerke wurden durch Musen inspiriert, ob es nun eine Femme fatale war, die der Komponist liebte, oder eine nicht personifizierte Muse – wie die Landschaft oder der Fluss Moldau. Zum Festival haben wir viele Musikerinnen eingeladen, und es werden Werke mehrerer tschechischer Komponistinnen aufgeführt. Das Festival steht zudem im Zeichen des Jahres der tschechischen Musik, es erklingen deshalb Kompositionen von Bedřich Smetana, Antonín Dvořák, aber auch von Josef Suk und Oskar Nedbal.“
Auf dem Programm stehen 19 Konzerte, die an 13 Orten stattfinden. Neben Kammerkonzerten wird eine Barockoper aufgeführt. Es erklingen Operetten- und Musicalmelodien sowie Filmmusik. Wie jedes Jahr darf auch eine Operngala nicht fehlen. Eröffnet wird das Festival mit einem Konzertabend mit dem Titel „Smetana 200: Mein Vaterland“. Die Janáček-Philharmonie Ostrava spielt unter der Leitung der Dirigentin Alena Hron. Die Choreografie für den Eröffnungsabend sowie für die abschließende Veranstaltung erarbeitet der international anerkannte Choreograf und Tänzer Jiří Bubeníček. Im Folgenden ein Gespräch mit dem Choreografen:
Herr Bubeníček, arbeiten Sie mit dem Festival in Krumlov erst seit dem letzten Sommer zusammen oder noch länger?
„Diesmal machen wir das zum zweiten Mal. Im Sommer war das sozusagen eine ,Probe‘. Wir haben damals eine sehr gute Vorstellung aufgeführt. Die Veranstalter fragten mich, ob ich für die nächste Auflage auch etwas erarbeiten möchte.“
Für die Festivaleröffnung, die diesmal im Stadtpark stattfindet, bereiten Sie eine Choreografie für drei sinfonische Dichtungen aus Smetanas Zyklus ,Mein Vaterland‘ vor. Um welche der Dichtungen geht es und welche Tänzer treten dabei auf?
„Vltava – die Moldau, Tábor und Blaník. Es tritt das Ensemble ,Les Ballets Bubeníček‘ auf. Zudem kommen auch Gäste: Viele sind von der Semperoper in Dresden, es sind erste Solisten und Solisten darunter. Es kommen des Weiteren Tänzer aus dem kroatischen Rijeka und von anderen Theaterensembles.“
Es ist nicht die einzige Choreografie, die Sie für das Festival erarbeiten. Was planen Sie für den Abschlussabend, der im Zeichen von Shakespeare stehen soll?
„Dies ist gerade noch in der Vorbereitungsphase. Meine Idee ist, dass die Tänzer die Rollen von Romeo und Julia und auch von Tybalt und Merkucio tanzen werden. Es stellen sich die Studenten von den Bubeníček Master Classes in den Rollen aus dem Ballett ,Romeo und Julia‘ von Prokofjew vor.“
Woran arbeiten Sie derzeit außer den Choreografien für Krumlov?
„Ich habe lange in Hamburg getanzt – im Ensemble von John Neumeier. Danach habe ich auch in der Semperoper in Dresden getanzt. Immer habe ich auch Choreografien kreiert. Jetzt bin ich nur noch Choreograf. Derzeit bin ich in Prag und erarbeite eine neue Choreografie für das Prager Kammerballett, die im März Premiere haben wird. Als Vorlage habe ich den Film ,La strada‘ von Fellini ausgewählt.“
Die 33. Auflage des Festivals findet in Český Krumlov vom 12. Juli bis zum 3. August statt. Der Kartenverkauf wurde am 1. Dezember gestartet. Mehr über das Programm erfahren Sie unter https://www.festivalkrumlov.cz/de.
