Christdemokrat Cyril Svoboda zum Leader der Viererkoalition gewählt

Cyril Svoboda

Von Marketa Maurova.

Von Öffentlichkeit und Medien isoliert, dramatisch und letztendlich mit überraschendem Ergebnis vollzog sich am vergangenen Wochenende die Wahl des Leaders der Viererkoalition. Zur Erinnerung: Bei der Viererkoalition handelt es sich um eine Gruppierung von vier oppositionellen Parteien aus der politischen Mitte bzw. dem konservativen Lager, konkret von der Christlichdemokratischen Volksunion KDU-CSL, der Freiheitsunion US, der Demokratische Bürgerallianz ODA und der Demokratischen Union DEU. Sie entstand im September 2000, als man beschloss, als ein politisches Bündnis gemeinsam in die Parlamentswahlen 2002 zu gehen.

Eine Generalprobe dafür fand im November letzten Jahres bei den Senats-Teilwahlen und den Kommunalwahlen statt, als die Viererkoalition deutliche Stimmengewinne verzeichnen konnte. Drei Kandidaten bewarben sich am Wochenende im mährischen Zdar nad Sazavou um den Posten des Wahlleaders: der Parteichef der Freiheitsunion Karel Kühnl war jedoch für die Christdemokraten inakzeptabel, deren Kandidat Jaroslav Kopriva wurde wiederum von der Freiheitsunion abgelehnt. Der stellvertretende ODA-Parteichef, Michael Zantovsky, hatte ebenfalls vom Anfang an nur geringe Chancen. Und so wählte der achtköpfige Rat nach 48 Stunden einen vierten Kandidaten, der erst am Sonntag Nachmittag nominiert wurde - den stellvertretenden Parteivorsitzenden der Christdemokraten, Cyril Svoboda. Der 44-jährige Christdemokrat und ehemalige Innenminister, der noch im November bei internen Vorwahlen gescheitert war, soll nun als "Schatten-Ministerpräsident" die Viererkoalition in die Wahlen führen.