Christliche Begegnungstage 2005: Mitteleuropäische Christen trafen sich in Prag
Gut 2000 Christen aus Tschechien, Deutschland, Österreich, der Slowakei, Polen und Ungarn haben sich am Wochenende in Prag zu den Christlichen Begegnungstagen 2005 getroffen. bei Podiumsdiskussionen und in Arbeitskreisen wurden aktuelle Fragen des Glaubens und der Orientierung besprochen, bei Gottesdiensten und Konzerten gab es aber vor allem viel Gelegenheit, Glauben in einem mitteleuropäischen Rahmen zu leben. Mehr dazu von Thomas Kirschner.
sagt Oliver Engelhardt, der die Begegnungstage in Prag organisiert und koordiniert hat. Veranstalter war in diesem Jahr die evangelische Kirche der Böhmischen Brüder, die das Treffen unter das Motto "Hoffnung" gestellt hatte. Inhaltlich ging es dabei um die Rolle der Kirche in Europa, in einem Schwerpunkt aber etwa auch um die Lage der Roma. Gemeinsam war allen Veranstaltungen der grenzüberschreitende Aspekt, allein schon durch den multinationalen Teilnehmerkreis. In der Internationalität liegen auch die Wurzeln der Begegnungstage, erläutert Oliver Engelhardt vom Organisationsstab.
"Grundsätzlich kommen die christlichen Begegnungstage aus der Tradition von Grenzland-Begegnungstagen. Die gab es bereits in Görlitz an der deutsch-polnischen Grenze, in Cesky Tesin an der polnisch-tschechischen Grenze, dann gab es noch eine andere Tradition mit der bayerisch-lutherischen Kirche zusammen in Cheb / Eger und Hof. Was jetzt hier in diesem Jahr stattgefunden hat, das war in gewissem Maße eine Zusammenführung dieser verschiedenen Stränge - eine Fortsetzung, aber auch eine Erweiterung, weil mit Österreich und Ungarn nochmals weitere Länder mit einbezogen wurden."Mit einer zentralen Bühne auf dem Ovocny trh, dem Obstmarkt in der Prager Altstadt wurde die Begegnungstage auch in die Stadt hineingetragen. Heimlicher Höhepunkt war aber die Nacht der offenen Kirchen - zugleich ein Beweis dafür, dass neben Ländergrenzen auch die Grenzen zwischen den Konfessionen überschritten wurden. Nochmals Oliver Engelhardt:
"Prag hat im Zentrum unheimlich viele Kirchen, und meistens sind sie geschlossen. Wir konnten nun am Samstagabend unser Programm in die Kirchen bringen, und haben auch abgesprochen, dass die Kirchen geöffnet sind. Die meisten Kirchen im Prager Zentrum sind katholisch, und insofern ist es ein schönes ökumenisches Zeichen, dass die katholische Kirche auch bereit war, mit einer evangelischen Organisation so gut zusammenzuarbeiten."Die nächsten Christlichen Begegnungstage sollen in drei Jahren in der Slowakei stattfinden.