CSA erlebte personelles Erdbeben
Am Dienstag wurde der gesamte Vorstand der tschechischen Fluggesellschaft Czech Airlines abberufen und zum neuen Präsidenten der Gesellschaft wurde der ehemalige Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik ernannt. Diese Wahl, die ohne Auswahlverfahren abgelaufen ist, löste Kritik unter Gewerkschaften, Ökonomen sowie einem Teil der Politiker aus. Dagmar Keberlova berichtet.
"Das Problem des Herren Tvrdik ist, dass er bereits mehrmals gescheitert ist und dass er ein schlechtes Image hat."
Tvrdik legte vor drei Monaten seinen Ministerposten zurück, und zwar so, dass er seinen Rücktritt innerhalb von einem Tag einmal zurückgenommen hatte und nach fünf Stunden doch wieder für gültig erklärte. Im Juli verließ er dann auch das Parlament. Nach drei Monaten Arbeitsuche, wo von verschiedenen Posten die Rede war und von einem, in Aero Vodochody, Tvrdik abgelehnt wurde, landete er bei der CSA. Für die undurchsichtige Wahl erntet er Kritik seitens der Ökonomen, Pavel Kohout spricht:
"Ich wäre als Wirtschaftsexperte froh, wenn der Posten des Direktors einer wichtigen Firma mit jemandem besetzt werden würde, der aus einem regulären Auswahlverfahren hervorgegangen ist. Eine solche Auswahl wie diesmal gibt immer Gründe dazu, zu denken, dass es sich um ein Politikum gehandelt hat."
Ähnlich nannte diesen Vorgang auch der christdemokratische Außenminister Cyril Svoboda: "Dieser Posten sollte anhand eines Auswahlverfahren besetzt werden und nicht wie eine Trafik zugeteilt", so Svoboda.