Das ehemalige Stift Kladruby öffnet weitere Räumlichkeiten für Besucher
Im ehemaligen Benediktinerstift Kladruby / Kladrau werden ab 1. April bislang geschlossene Räumlichkeiten zugänglich gemacht.
Nach zweieinhalb Jahren sind die bisher umfangreichsten Restaurierungsarbeiten in der neuzeitigen Geschichte des Klosters zu Ende gegangen. Die Instandsetzung des nationalen Kulturdenkmals kostete 165 Millionen Kronen (6,8 Millionen Euro), mehr als 100 Millionen Kronen davon wurden aus EU-Fonds gedeckt.
Besucher können ab 1. April unter zwei Besichtigungstrassen wählen, auf denen sie mehr über das Leben der Mönche und die Geschichte der Familie Windisch-Graetz erfahren. Die Adelsfamilie kaufte im 19. Jahrhundert das Klosterareal. Das Stift wurde in seiner 900 jährigen Geschichte einige Mal ausgeplündert und beschädigt. Zu kommunistischen Zeiten gehörte der Gebäudekomplex zu den staatlichen Gütern und zur staatlichen Forstwirtschaft, die das Baudenkmal in einem erbärmlichen Zustand hinterließen. Erst in den vergangenen 20 Jahren wurden wichtige Sanierungsarbeiten im Klosterareal durchgeführt.
Sie sei froh, dass die Rettungsarbeiten in diesem im europäischen Maßstab bedeutenden Gebäudekomplex fortgesetzt werden konnten, betonte am Donnerstag die Generaldirektorin der tschechischen Denkmalschutzbehörde, Naďa Goryczková. Bei den Arbeiten wurden ihren Worten zufolge auch überraschende archäologische Funde gemacht. Kulturminister Martin Baxa (Bürgerdemokraten) erinnerte während der Präsentation der neu eröffneten Räumlichkeiten daran, dass Anfang des 18. Jahrhunderts der namhafte Architekt Jan Blažej Santini-Aichel in Kladruby arbeitete, nach dessen Entwurf die Klosterkirche umgebaut wurde. An der Umgestaltung im Barock beteiligte sich zudem mit Kilian Ignaz Dientzenhofer ein weiterer berühmter Architekt. Die Instandsetzung des Stiftareals wird weiter fortgesetzt.