Das geht unter die Haut: Mückenschutzmittel werden im Staatlichen Gesundheitsinstitut getestet

Die Zeit des Jahres, in der besonders viele Mücken herumfliegen, ist da. Sie liegt nämlich zwischen Juni und August. Experten raten daher, nicht ohne Mückenschutzmittel in die Natur zu gehen. Die Wirksamkeit der Produkte wird in Tschechien im Staatlichen Gesundheitsinstitut getestet.

Bei feucht-warmem Wetter entwickeln sich Mücken im Sommer besonders gut und können einem dann durch ihre Stiche etwa einen Sommerabend recht unangenehm machen. Dagegen bieten Insektensprays, die auf die Haut aufgetragen werden, einen willkommenen Schutz. Ihre Wirksamkeit wird hierzulande im Staatlichen Gesundheitsinstitut getestet:

Zdeňka Lepinerová-Galková | Foto: Tschechisches Fernsehen

„Für die Tests wird ein Metallkäfig mit einer Netzabdeckung verwendet, in dem es 75 bis 100 Mücken gibt“, beschreibt Zdeňka Leipnerová Galková. In der Haut der Expertin wollen wohl nur die wenigsten stecken, denn um die Wirksamkeit des Schutzes zu überprüfen, schiebt sie ihren Unterarm in den Käfig:

„Wir haben Culex-Mücken in dem Behälter, die weniger aggressiv sind. Sie gelten dann als tauglich für den Test, wenn mich innerhalb einer Minute mindestens fünf Mücken versuchen zu stechen. Danach lege ich meinen zweiten Unterarm in den Käfig, den ich mit einem Repellent behandelt habe.“

Foto: Tschechisches Fernsehen

Leipnerová Galková lässt ihren Unterarm drei Minuten lang im Käfig und wiederholt die Probe jeweils nach einer Stunde. Auf diese Weise müssen insgesamt zehn Personen das Schutzmittel überprüfen, da die Mücken auf jeden Menschen unterschiedlich reagieren. Aus den Ergebnissen wird anschließend ein Durchschnittswert berechnet:

„Das Ergebnis ist die CPT (Complete Protection Time, Anm. d. Red.), mit der in Stunden angegeben wird, wie lange das Repellent funktioniert“, fügt Leipnerová Galková hinzu. Diese Zeit wird dann auch auf der Verpackung des Schutzmittels angegeben. Die Sprays enthalten Chemikalien, die die Mücken nicht riechen können. Am effektivsten sei der Wirkstoff DEET, sagt die Expertin:

„Dieser Wirkstoff funktioniert wirklich sehr gut. Er wurde für die US-Armee entwickelt, als diese in Dschungeln und tropischen Gebieten kämpfte. Aber man muss bedenken, dass das Mückenspray umso weniger sanft ist, je höher der DEET-Anteil ist.“

Foto: Tschechisches Fernsehen

Bei Schutzmitteln für Kinder zum Beispiel wird daher eine geringere Konzentration oder ein anderer Wirkstoff verwendet. Im Institut wurden auch schon Schutzmittel auf Naturbasis getestet…

Foto: Tschechisches Fernsehen

„Unsere Erfahrung zeigt aber, dass sie leider nicht so gut wirken wie die synthetischen. Wir haben auch mehrere Mücken- und Zeckenarmbänder getestet, aber keines von ihnen hat funktioniert.“

Gesundheitsexperten empfehlen, ein Mückenschutzmittel zum Beispiel beim Besuch von Auenwäldern oder auf Reisen zu gebrauchen. Denn die Stiche sind nicht nur unangenehm, die Mücken können auch Krankheiten übertragen. Der Parasitologe Jan Votýpka von der Karls-Universität in Prag:

„Bei den klassischen Stechmücken hierzulande kann man dem Valtice-Fieber begegnen, das von der Überschwemmungsmücke Aedes vexans übertragen wird. Auf dem ganzen Gebiet Tschechiens besteht zudem die Möglichkeit einer Ansteckung mit dem West-Nil-Fieber, das Risiko ist aber sehr klein.“

In Tschechien gibt es etwa 40 Stechmückenarten, manchmal kommen aber vereinzelt auch invasive Arten vor.

Autoren: Markéta Kachlíková , Tereza Janouškovcová Bartůňková
schlüsselwort:
abspielen