Demonstration gegen "kitschige" Skulpturen in Prag

Am Dienstag protestierten Studenten und Pädagogen der Akademie der Bildenden Künste in Prag gegen angeblich kitschige Skulpturen, die ihrer Meinung nach öffentliche Plätze tschechischer Städte verschandeln. Ditha Baierova berichtet:

Foto: CTK
An der Demonstration gegen umstrittene Skulpturen, die eher als Happening organisiert war, beteiligten sich etwa 30 Kunststudenten und -pädagogen. Kritisiert wurden bekannte, zeitgenössische Künstler, deren Werke sich in der Innenstadt Prags befinden. Auf den Plakaten standen Parolen, wie z.B. "Warum nicht noch blödere Skulpturen?". Die Demonstration wurde von dem Direktor der Nationalgalerie und ehemaligem Rektor der Akademie für Bildende Künste Milan Knizak angeführt. Knizak, der schon einige Kontroversen ausgelöst hat, sprach einigen zeitgenössischen Werken jede künstlerische Qualität ab. Plätze, an denen Kunstwerke aufgestellt werden, seien politisch und nicht künstlerisch ausgewählt. Andererseits betrachtet er die Demonstration eher als einen Spaß, durch den auf das Problem aufmerksam gemacht werden soll, als einen drastischen Aufschrei. Einer der kritisierten Künstler, Olbram Zoubek, dessen Denkmal für die Opfer des Kommunismus angeprangert wurde, äußerte sich in der Tageszeitung Mlada Fronta Dnes zur Demonstration: Natürlich könne man über Kunstwerke und deren Aufstellung diskutieren. Aber die Meinungen über Kunstwerke und Formen des künstlerischen Ausdrucks seien nun mal breitgefächert. Die Leute, die dieses Happening beobachteten, waren geteilter Meinung. Von zustimmenden Standpunkten über Gleichgültigkeit bis zum Kopfschütteln ließen sie sich hinreißen.

Autor: Ditha Baierova
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