Den Entzug zahlt der Chef – Erste Nichtraucherfirma in Tschechien
Für 7500 Mitarbeiter des Hütten- und Metallbauunternehmens Arcelor Mittal ist Schluss mit Zigaretten – zumindest während der Arbeitszeit. Seit dem 1. September ist der tschechische Ableger des internationalen Konzerns eine Nichtraucherfirma. Die Angestellten, die noch rauchen, erhalten sogar eine Entziehungskur von der Firma.
Laut einer früheren Schätzung von Arcelor Mittal rauchten etwa 30 Prozent aller Arbeitnehmer. Einige hörten von selbst auf, die Entziehungskur absolvierten schließlich 97 Menschen. Dafür bezahlten sie etwa ein Drittel der Gesamtkosten. Wenn aber ein Arzt nach einem Jahr bestätigt, dass der Arbeitnehmer wirklich nicht mehr raucht, wird dieser Beitrag zurückgezahlt. Für Markéta Kouklíková ist das ein außergewöhnlicher Bonus von Seiten der Firma:
„Immer mehr Firmen motivieren ihre Mitarbeiter zu einem gesunden Lebensstil. Beispiele wären zum Beispiel Yoga, Sportangebote, Bio-Lebensmittel in der Kantine oder Meditationen. Mich persönlich hat vor kurzem eine IT- Firma überrascht, in der jeder Angestellte 15 Prozent der Arbeitszeit mit der Entwicklung eines eigenen Projektes verbringen darf. Das Projekt muss gar nichts mit dem Arbeitsbereich der Firma zu tun haben. Es kann sich um Umweltschutz, Soziale Themen, Bildung, Gesundheit oder irgendetwas anderes drehen, was den Arbeitnehmer persönlich interessiert.“ Motivationsanreize dieser Art werden bei tschechischen Firmen immer beliebter. Auch ihnen geht es darum, gesunde und zufriedene Mitarbeiter zu haben. Daher ist zu erwarten, dass Arcelor Mittal nicht lange die einzige Nichtraucherfirma in Tschechien bleibt.