Der Irak-Krieg und die terroristische Kampagne in Israel
Bei dem ersten Selbstmordanschlag in Israel seit Beginn des Irak-Kriegs hat ein Palästinenser am Sonntagmittag in der Küstenstadt Netanja 38 Israelis zum Teil schwer verletzt. Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) engagiert sich auch in diesen Wochen im Bereich der Hilfe für die Bevölkerung Israels. Martina Schneibergova fragte den Leiter der tschechischen Zweigstelle der Organisation, Dr. Mojmír Kallus, nach der jetzigen Lage in Israel:
"Meinen Sie, dass dieser Anschlag auch mit dem Irak-Krieg zusammenhängt oder ist es eher einer der zahlreichen Selbstmordanschläge, die in den letzten Jahren gegen die Israelis verübt werden?"
"Ja, leider ist es einer der zahlreichen Attentate, die seit dem Ausbruch der Intifada verübt wurden, aber es ist auch beachtenswert, dass der Sprecher des islamischen Dschihad ganz deutlich gesagt hat, dass dieser neue Anschlag ein Geschenk der Palästinenser dem irakischen Volk sei und damit diese Verbindung zwischen dem Irak-Krieg und der terroristischen Kampagne in Israel deutlich gemacht hat."
"Engagiert sich die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem in diesen Wochen auch weiterhin im Bereich der Förderung der israelischen Bevölkerung?""Ja. Man muss sagen, dass das Leben in Israel fast wie normal weiter geht, und wir machen weiterhin unsere Arbeit, d. h. es gibt verschiedene Zentren, die Hilfe brauchen, und wir gewähren jedwede Hilfe, die wir gewähren können. Es entstehen natürlich bestimmte Notsituationen in dieser Zeit, und wir versuchen, zu helfen, wenn es möglich ist."
"Ich weiß, dass die tschechische Zweigstelle der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem einige Reisen in der nächsten Zeit geplant hat. Rechnen Sie auch weiterhin damit, dass diese Reisen verwirklicht werden?"
"Ja, wir rechnen damit, dass wir hoffentlich reisen dürfen - im Juli und dann im Oktober. Natürlich kann man nicht voraussagen, was im Juli oder im Oktober passiert, und wenn die internationale Situation so gespannt wäre, dass man nicht einmal nach Israel reisen dürfte, dann könnten wir unsere Reise nicht unternehmen. Aber sonst rechnen wir damit, dass wir doch reisen dürfen, denn es handelt sich um eine Solidaritätsreise - kann ich sagen - und die Leute - Christen, die sich entscheiden, zu dieser Zeit nach Israel zu kommen, wissen auch, was sie tun; sie beten natürlich auch, und eine solche Lage sollte für sie kein großes Hindernis darstellen."
Am Mikrofon war der Leiter der tschechischen Zweigstelle der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem, Dr. Mojmír Kallus.