Der Kreislaufs des Lebens: Vor 100 Jahren wurde Jánáčeks „Schlaues Füchslein“ uraufgeführt

Das schlaue Füchslein

„Das schlaue Füchslein“ (im Original „Příhody lišky Bystroušky“, also Die Abenteuer des Füchsleins Schlaukopf) ist eine der lyrischsten und melodiösesten Opern des tschechischen Komponisten Leoš Janáček. Das Werk wurde mit großem Anklang vor genau 100 Jahren, am 6. November 1924 in Brno / Brünn uraufgeführt.

Naďa Šormová in Das schlaue Füchslein  (1978) | Foto: Jaromír Svoboda,  Archiv des Nationaltheaters

„Das schlaue Füchslein“ ist eine Oper über Freiheit, Liebe und den Kreislauf des Lebens. Die menschliche und die tierische Welt treffen auf der Bühne zusammen, was die Oper einzigartig macht. Das Libretto wurde von dem Komponisten selbst verfasst. Es basierte auf einer illustrierten Fortsetzungsgeschichte des Dichters Rudolf Těsnohlídek und des Zeichners Stanislav Lolek, die 1920 in der Brünner Tageszeitung Lidové noviny erschien.

Der fast 70-jährige Janáček suchte nach einem Thema, das seine Sicht der Welt und des ewigen Kreislaufs des Lebens widerspiegelt. Erzählt werden Episoden aus dem Leben der jungen Füchsin Schlaukopf. Am Ende stirbt sie durch die Hand eines Wilderers, aber es kommt ein junges Füchslein, ihre Tochter... Das Leben geht weiter und siegt über die Vergänglichkeit. Es schließt sich ein Kreis. So soll es sein. Janáčeks Musik, lyrisch und melodisch, drückt genau das aus. Die Oper sprüht vor Humor, der liebenswürdig und zugleich stachelig ist. Die Musik Janáčeks steht in diesem Werk dem Impressionismus nahe, trotzdem bleibt sie unverwechselbar.