Happy Birthday Leoš Janáček

Leoš Janáček (Foto: ČT24)
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Janáček Brno 2014. Unter diesem Namen wurde am Wochenende in der mährischen Metropole Brno / Brünn das 4. Internationale Theater- und Musikfestival eröffnet, das sich dem Komponisten Leoš Janáček widmet. Acht Tage lang bietet es über zwanzig Opernvorstellungen, symphonische Konzerte und Kammermusik.

Jiří Zahrádka  (Foto: ČT24)
Der vierte Jahrgang des Festivals findet im Jahr des 160. Geburtstags des mährischen Komponisten Leoš Janáček statt. Es steht daher unter dem Motto „Happy Birthday Leoš“. Als ein Geburtstagsgeschenk werden auch Lieblingswerke des Komponisten aufgeführt, wie etwa das Klavierkonzert von Béla Bartók, zudem natürlich Opern von Janáček selbst. Dramaturg Jiří Zahrádka:

„Unsere Idee war es, das Festival als eine Feier, als ein außergewöhnliches Ereignis zu inszenieren. Wenn Besucher nach Brünn kommen, wird ihnen den ganzen Tag über Programm geboten. Am Morgen ein kleines Konzert, am Vormittag eine Matinee im Janáček-Haus, abends eine Theatervorstellung, dazwischen Ausstellungen und Diskussionen. Es ist einfach ein großes Fest.“

Leoš Janáček  (Foto: ČT24)
Eine repräsentative Auswahl aus Janáčeks Opern bildet den Schwerpunkt des Programms. Eröffnet wurde das Festival mit der Premiere von Janáčeks Oper „Die Sache Makropulos“, einer Vertonung des gleichnamigen Theaterstücks von Karel Čapek. Das Werk kam erstmals in der Originalfassung auf die Bühne. Diese war bislang unbekannt. Bereits für die Premiere im Jahr 1926 hat Janáček selbst kleine Abwandlungen vorgenommen. Die Unterschiede waren jedoch nicht besonders auffällig, sagt der Dirigent Marko Ivanovič:

Marko Ivanovič  (Foto: che,  Wikimedia CC BY-SA 3.0)
„Janáček ist anders als Strawinsky, Dvořák oder Smetana, die mit jedem Detail gespielt haben. Er war kein Pedant, ihm ging es um den Ausdruck. Das heißt, sein Notenmaterial ist immer vieldeutig, und es liegt an dem Interpreten, was er damit macht und wie er es spielt. Ich bin sehr froh, dass ich die Partitur durchwühlen konnte. Gemeinsam mit Regisseur Radok wollte ich zu der Wirkung gelangen, die Janáček mit seiner Musik erzielen wollte.“

Das Festival bietet noch weitere Opern, und sogar die Gelegenheit, verschiedene Inszenierungen zu vergleichen. Das ist zum Beispiel möglich bei der Oper „Das schlaue Füchslein“, die in diesem Jahr ihr 90. Jubiläum feiert. In Brünn werden Inszenierungen des Prager Nationaltheaters wie auch der Studentenbühne der Janáček-Musikakademie in Brünn gezeigt. Mit der Oper „Jenufa“ kommen die Opernensembles aus Graz und aus Zagreb nach Brünn. Ein besonderer Programmteil ist die internationale Konferenz Opera Europa. 220 Experten aus 35 Ländern der Welt nehmen daran teil. Eines der Hauptthemen der Konzerenz sind die gegenwärtigen Trends bei der Inszenierung von Janáček-Werken.