Deutsche Bücher in tschechischen Bibliotheken

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"Menschen und Bücher" heißt eine deutsche Bibliotheksinitiative für Mittel- und Osteuropa, die sich das Ziel gesetzt hat, die deutsche Sprache und Kultur in Europa zu fördern. Da Literatur dabei eine besondere Rolle spielt, werden seit Anfang des Jahres deutschsprachige Bücher an ausgewählte Bibliotheken in ganz Europa übergeben. Am Montag war es nun auch in Prag soweit - bei der feierlichen Bücherübergabe in der deutschen Botschaft war Susann Reißig dabei.

"Es ist mir eine besondere Freude, heute dem Johannes-Keppler-Gymnasium und der germanistischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag diese vor uns liegenden Bände der deutschsprachigen Literatur und Wissenschaft zu überreichen, um das Interesse junger Menschen an Deutschland zu wecken oder auch zu erhalten und dabei gleichzeitig Menschen und Bücher einander näher zu führen."

Mit diesen Worten hat Botschafter Helmut Elfenkämper am Montag das erste von jeweils drei Bücherpaketen im Prager Palais Lobkowicz übergeben. Die Initiative "Menschen und Bücher" ist ein Zusammenschluss des Auswärtigen Amts, des Goethe-Instituts und vieler privater Stiftungen. Dieses Modellprojekt öffentlich-privater Partnerschaft wird zunächst drei Jahre lang 30 ausgewählte Bibliotheken aus 27 Ländern Mittel- und Osteuropas mit rund 500.000 Euro beim Kauf von Büchern, Zeitschriften und elektronischen Medien unterstützen.

Der Leiter des Goethe-Instituts in Prag Dr. Stephan Nobbe streicht die Motivation klar heraus:

"Die Initiative will einen Beitrag leisten zur Integration Europas und sie will gerade junge Menschen für die europäische Idee und die deutsche Sprache gewinnen. Sie setzt damit ein Zeichen der Zusammenarbeit mit Menschen und Einrichtungen, die sich in besonderer Weise für den Dialog mit Deutschland engagieren."

Die je nach den Wünschen der Bibliotheken zusammengestellten Bücherpakete, werden an Institutionen, Schulen und Universitäten vergeben, die sich im besonderen Maße für die tschechisch-deutschen Beziehungen einsetzen sowie eine langfristige und kompetente Betreuung des neuen Bestandes garantieren können.

"Das Johannes-Keppler-Gymnasium hat gewonnen, weil sich die Schule nicht nur in besonderem Maße für die deutsche Sprache einsetzt, sondern auch an einem Wettbewerb teilgenommen hat, in dem Schüler dieser Schule in einer Fremdsprache diskutieren und debattieren, also doch in einem ganz wesentlichen Maße lebendige Demokratieübungen machen",

erklärt Dr. Stephan Nobbe. Aber auch das Institut für Germanistik der Karlsuniversität kann sich über neue deutschsprachige Fachliteratur freuen und wie dringend notwendig diese ist, bringt der Direktor des Instituts Dr. Milan Trvdik, zum Ausdruck:

"Vor allem die teuren Bücher fehlen uns, und dass diese großzügige Spende es uns ermöglicht hat, gerade an diese Titel zu kommen, das ist wirklich eine riesige wissenschaftlich-pädagogische Erleichterung."

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