Deutschkenntnisse sind Karrierevorteil für Führungs- und Fachkräfte
Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) hat am Donnerstag die Ergebnisse ihrer jüngsten Umfrage zur Verwendung von Fremdsprachen in deutschen und deutsch-tschechischen Unternehmen vorgestellt. Dabei wurde festgestellt, dass solide Deutschkenntnisse nach wie vor ein wesentlicher Karrierevorteil für Führungs- und Fachkräfte in Tschechien sind. Zu weiteren Details der Umfrage äußerte sich im Interview der Leiter für Öffentlichkeitsarbeit & Public Affairs der DTIHK, Christian Rühmkorf.
„Das wesentliche Ergebnis der Umfrage ist sicherlich, dass zwei Drittel der von uns befragten Unternehmen sagen, dass Deutschkenntnisse ihrer Mitarbeiter im Unternehmensalltag sehr wichtig sind. Insgesamt sagen 88 Prozent der Unternehmen, dass für sie Deutschkenntnisse der Mitarbeiter wichtig oder gar sehr wichtig sind. Was den Bedarf und die Erwartung der Unternehmen betrifft, ist dies natürlich eine handfeste Aussage.“
Haben die Firmen mitgeteilt, warum es für sie so wichtig ist, dass deren Mitarbeiter Deutschkenntnisse vorweisen sollten oder müssten?
„In der Umfrage wollten wir natürlich auch wissen, für welche Zwecke Deutsch bei den Mitarbeitern benötigt wird, und vor allem auf welcher Ebene innerhalb des Unternehmens diese Kenntnisse gebraucht werden. Es wurde deutlich, dass besonders im Management Fremdsprachenkenntnisse in Deutsch in diesem deutsch-tschechischen Wirtschaftssegment gebraucht werden. Wenn ich Management-Ebene sage, dann meine ich beispielsweise die Assistenz der Geschäftsleitung, Bereichsleiter, das Führungspersonal und nicht zu vergessen, auch die Ingenieure. Man merkt besonders, dass selbst die Bewerber auf technische Berufe immer mehr an Qualifikation dieser Soft Skills mitbringen müssen. Kommunikation ist mittlerweile auch die Aufgabe eines Ingenieurs geworden. Besonders dann, wenn von Unternehmen internationale Teams zusammengestellt werden, die mit der deutschen Muttergesellschaft intensiv in Kontakt bleiben müssen. Aus Erfahrung können wir sagen, dass es bei der detaillierten Kommunikation meistens auf Deutsch hinausläuft. Formale Dinge können mit Englisch erledigt werden, Englisch ist also die Grundlage. Verfügt ein Bewerber jedoch ebenso über gute Deutschkenntnisse, dann sticht er aus der Masse besonders hervor, weil er so auch gezielt auf Bedürfnisse der Wirtschaft reagieren kann.“Wie zufrieden sind die Firmen mit der Verfügbarkeit von potenziellen Mitarbeitern, was deren Deutschkenntnisse betrifft?„Da ist das Bild nicht so positiv. Das Angebot von Mitarbeitern und Fachkräften, die ausreichend Deutsch können, betrachten 12 Prozent der Firmen als gut. 12 Prozent ist eindeutig zu wenig für ein Land, dass zwei Nachbarländer hat, in denen deutsch die Muttersprache ist und wo die Wirtschaftskontakte sehr intensiv sind, wie zurzeit zwischen Deutschland und Tschechien. 42 Prozent bewerten die Verfügbarkeit mit mangelhaft und 6 Prozent sogar mit ungenügend. Da gibt es eindeutig Reserven. Für die Unternehmen ist das Ergebnis in Bezug auf die Verfügbarkeit natürlich keine gute Nachricht. Für Schüler, Studenten und Nachwuchskräfte, die gegenwärtig Arbeit suchen, ist das aber eine positive Nachricht. Denn mit Deutschkenntnissen in der Hinterhand haben sie einen großen Vorteil, wenn sie sich auf bestimmte Stellen bewerben.“