„Jugend debattiert“ bald im Finale

Denisa Ivanovová, Jáchym Hanák, Jana Nguyenová und Marek Říčánek (Foto: David Brunner, Archiv von „Jugend debattiert“)

Die Beeinflussung von Medien, das Verbot von Plastikbesteck und Gedenkorte als Muss sind Themen der Debatten. Koordinator Jan Sommerfeldt im Gespräch.

Denisa Ivanovová,  Jáchym Hanák,  Jana Nguyenová und Marek Říčánek  (Foto: David Brunner,  Archiv von „Jugend debattiert“)
Herr Sommerfeldt, in der kommenden Woche läuft in Bratislava die Finalwoche des Wettbewerbs „Jugend debattiert international“. Wer nimmt an dem Wettbewerb teil und was müssen die Teilnehmer leisten?

„Der Wettbewerb ist grundsätzlich für Schülerinnen und Schüler bestimmt, die Deutsch lernen, in der Regel an Gymnasien. Wir sind seit diesem Jahr in zwölf Ländern vertreten. Das sind Belarus, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn. In jedem der Länder finden Schul- sowie Regionalwettbewerbe und dann der Landesentscheid statt. Nach Bratislava kommen jeweils die Sieger und die Zweitplatzierten der nationalen Ausscheidungen. Die Aufgabe der Teilnehmer ist, auf internationaler Ebene zu debattieren. Demnach sind auch die Streifragen konzipiert.“

Wer repräsentiert Tschechien im Finale?

„Das sind Denisa Ivanovová aus der Deutschen Schule Prag und Jana Nguyenová vom Gymnasium Matyáše Lercha in Brno. Diese beiden haben sich in Tschechien gegen alle anderen Debattantinnen und Debattanten durchgesetzt.“

Welche Themen stehen in der Finalwoche und im Finale zur Debatte? Sicher konnten sich die Jugendlichen darauf vorbereiten…

„Die Teilnehmer können und sollen sich auch vorbereiten. Das Interessante bei uns ist, dass die Positionen vorher nicht festgelegt werden. Die Teilnehmer bereiten sich auf beide Positionen vor. Das Finalthema lautet dieses Jahr, ob Rundfunksender vor der Beeinflussung durch die Regierung besser geschützt werden sollen. In der Qualifikation sprechen wir über das Verbot von Einwegplastikartikeln. Im Halbfinale wird es darum gehen, ob der Besuch von Erinnerungsorten für Schulklassen obligatorisch sein soll.“

Die Finalisten reisen bereits am Sonntag in die slowakische Hauptstadt. Die Endrunde des Wettbewerbs findet aber erst am Donnerstag statt. Was steht sonst noch auf dem Programm der Woche?

Die Teilnehmer des Finales  (Foto: David Brunner,  Archiv von „Jugend debattiert“)
„Wir nutzen den Sonntagabend, um uns erst einmal kennenzulernen. Am Montag haben wir ein Siegertraining für alle vorbereitet. Da geht es darum, dass man die grundsätzlichen Debattierkenntnisse und -techniken noch mal auffrischt. Gleichzeitig bieten wir eine Jurorenschulung an, damit auch die Jurymitglieder noch mal gemeinsam gebrieft werden, so dass dann auch die Ergebnisse vergleichbar sind. Am Dienstag gehen dann die Qualifikationen los, am Mittwoch haben wir das Halbfinale und am Donnerstag dann das Finale. Gleichzeitig haben wir ein großes Rahmenprogramm vorbereitet. Wir werden gemeinsam Bratislava erkunden und die Zeit neben dem Debattieren nutzen, um neue Freundschaften und Kontakte zu knüpfen sowie einfach die Vielfalt, die wir hier versammeln, gemeinsam zu feiern.“

Sind die Final-Debatten für die Öffentlichkeit zugänglich? Kann man die Leistungen der jungen Debattierenden verfolgen?

„Wir werden selbstverständlich live über Facebook und über unsere Webseite informieren, wer in den einzelnen Runden weitergekommen ist. Und seit letztem Jahr übertragen wir die Finaldebatte im Live-Stream. Zu sehen ist sie kommenden Donnerstag, den 20. September ab 11:30 Uhr auf www.jugend-debattiert.eu sowie auf unserer Facebook-Fans-Seite.“

Also für jeden gibt es die Möglichkeit, dabei zu sein…

„Genau. Die Idee ist auch, dass die Teilnehmer des Wettbewerbes, die nicht ins Finale gekommen sind, zum Beispiel an Schulen den Live-Stream verfolgen. Oder aber auch, dass die Öffentlichkeit sehen kann, wie die jungen Menschen diese Themen sehen, mit welchen Argumenten sie das Thema aufschlüsseln und klären.“