Deutschland schließt sich tschechischer Initiative zu Munitionskauf für Ukraine an
Auch Deutschland will Geld beisteuern zum Kauf von Artilleriemunition für die Ukraine. Dies gab Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin bekannt. Damit hat die tschechische Initiative nach Frankreich einen weiteren wichtigen Partner gewonnen.
Die konkrete Höhe des deutschen Beitrags zum Munitionskauf wollte Hebestreit nicht nennen. Es handle sich um eine dreistellige Millionensumme, ließ der Sprecher jedoch wissen. Insgesamt sollen 800.000 Schuss Artilleriemunition beschafft werden, und zwar in sogenannten Drittländern außerhalb der Europäischen Union. Laut einem Bericht der Financial Times sind dafür 1,5 Milliarden Dollar (1,38 Milliarden Euro) nötig.
Der Sprecher der Bundesregierung sprach von einer „sehr guten Initiative“. Hebestreit verwies darauf, dass Deutschland bereits seit einiger Zeit intensive Gespräche mit der tschechischen Regierung über eine Beteiligung führe.
Am Dienstag hatte bereits der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Besuch in Prag angekündigt, dass sich sein Land dem Vorhaben anschließt. Damit steigt die Zahl der beteiligten Länder langsam auf über 15 an. Einige Staaten haben auch schon Summen genannt, so etwa die Niederlande, die 250 Millionen Euro beisteuern wollen, oder Belgien mit 200 Millionen Euro. Zu den weiteren Beteiligten gehören unter anderem Großbritannien und Kanada.
Mitte Februar hatte der tschechische Staatspräsident Petr Pavel bei der Sicherheitskonferenz in München gesagt, dass Tschechien erfolgreich mit Drittländern über die Lieferung von Artilleriemunition für die Ukraine verhandelt hat. Demnach handelt es sich um 500.000 Schuss vom Kaliber 155 Millimeter und 300.000 Schuss vom Kaliber 122 Millimeter. Fachleute vermuten, dass die Munition unter anderem aus Südkorea, Südafrika und der Türkei kommen könnte.