Deutschsprachige Filme im „Sommerkino“
Auch dieses Jahr veranstalten das Österreichische Kulturforum, das Goethe-Institut und die Schweizer Botschaft gemeinsam eine Sommer-Filmreihe in mehreren tschechischen Städten. In ausgewählten Open-Air-Kinos sind deshalb deutschsprachige Filme zu sehen.
„Ich war hier letzte Woche, bei ‚Good Bye, Lenin!‘. Ich komme hier her, weil ich deutsche Filme mag und weil es hier die Möglichkeit gibt, deutsche Filme anzuschauen, was in Prag nicht so üblich ist. Außerdem ist es eine schöne Veranstaltung. Dieses Kinoschiff finde ich richtig praktisch, weil es gut zugänglich ist. Aber heute ist es ein bisschen kalt. Normalerweise ist es angenehmer.“
Das Sommerkino war ursprünglich als einmalige Aktion zum zehnjährigen Bestehen des deutschsprachigen „Filmfests“ geplant. Bei den Besuchern ist die Veranstaltungsreihe jedoch so gut angekommen, dass sie nun schon zum fünften Mal stattfindet. Das Konzept hat sich dabei kaum verändert. Sarah Polewsky ist Projektkoordinatorin beim Österreichischen Kulturforum:„Das erste Jahr von ‚Das Sommerkino‘ fand nur in Prag statt. Im folgenden Jahr, seit 2016, haben wir es auch auf Brünn ausgeweitet. Das Konzept ist insofern gleich geblieben, dass wir einfach gute Kinoproduktionen vom ‚Filmfest‘ und auch unseren anderen Filmveranstaltungen in diesem Rahmen nochmal einem größeren Publikum zeigen möchten.“
In diesem Jahr gibt es neben regelmäßigen Vorstellungen in Prag und Brünn / Brno am 24. Juli auch eine Vorführung in Litoměřice / Leitmeritz. Die Veranstaltungen finden im Freien statt. In einigen Kinos kann man bei Regen aber auch nach drinnen ausweichen. Doch nicht alle Locations verfügen über diese Alternative. Was dann?
„Es ist als Open-Air-Veranstaltung gedacht. Dort wo es die Möglichkeit nicht gibt, wird der Termin eventuell verschoben, wenn wirklich ein Unwetter droht.“
Alle Filme haben tschechische Untertitel. Deshalb kommen sowohl Tschechen, als auch deutschsprachige Besucher. Ideal für grenzüberschreitende Freundschaften, wie die von Petr.„Ich habe heute Besuch aus Deutschland da, und beide interessieren wir uns für Kunst.”
Als Nächstes läuft am Dienstag in Prag der Essayfilm „B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989“. Es ist eine Doku aus Sicht des Musikenthusiasten Mark Reeder. Er zog Ende der 1970er Jahre nach Westberlin. Sarah Polewsky findet den Streifen aus mehreren Gründen sehenswert:
In Prag werden die Filme übrigens ab August im Kulturní centrum Klubovna gezeigt. In Brno / Brünn laufen alle Vorstellungen im Letní kino Brno-střed, das ist im Innenhof des Bürgermeisteramts von Brünn Mitte. Das Programm des gesamten Sommerkinos finden Sie unter der Website www.dasfilmfest.cz.
„Für mich persönlich war es ganz interessant zu sehen, wie dort Größen des Rock, Pop und Independent, die man von heute kennt, wie Blixa Bargeld, Nick Cave oder auch Farin Urlaub von den Ärzten, scheinbar zufällig auftauchten. Das ist schon sehr spannend, einen Rückblick in eine andere Zeit zu bekommen. Ich fand auch die Rolle des Erzählers interessant, der durch den Film führt. Reeder ist dort die verbindende Figur zu allem.“
Weitere Filme im Programm sind unter anderem das deutsch-türkische Drama „Gegen die Wand“ von Fatih Akin und die Tragikomödie „Love Steaks“.