„Die Zeit lässt sich nicht aufhalten…“

Im Hörerforum finden Sie heute unter anderem Kommentare zum Abschneiden des tschechischen Olympiateams in Peking und zum Schluss auch eine Überraschung.

Zum Auftakt haben Sie wie üblich die Möglichkeit, Ihr Wissen über die Tschechische Republik zu testen. Die Quizfrage kommt diesmal aus dem Sport:

Jarmila Kratochvílová | Foto: Jaroslav Skála,  Nationalmuseum in Prag,  eSbírky,  CC BY 4.0 DEED

Vor 40 Jahren stellte die Leichtathletin Jarmila Kratochvílová in Mailand den bis heute gültigen Weltrekord über 400 Meter auf. In welcher Zeit lief Kratochvílová die Stadionrunde?

Schicken Sie uns bitte Ihre Antwort bis Ende dieses Monats an [email protected] beziehungsweise an [email protected].

Im Februar wollten wir ein Datum wissen. Die Eishockey-Weltmeisterschaft, bei der die tschechoslowakische Nationalmannschaft ihre erste WM-Goldmedaille holte, fand im Jahr 1947 in Prag statt.

Unter andrem Markus Heerdt aus Deutschland hat richtig geantwortet und wurde als Gewinner eines Sachpreises ausgelost. Herzlichen Glückwunsch!


Illustrationsfoto: Daniel Roberts,  Pixabay,  CC0 1.0 DEED

Und nun zu Ihren Briefen und Kommentaren, liebe Hörerinnen und Hörer. Wir fangen mit einer Frage von Reinhard Westphal aus Rostock an, die unmittelbar mit dem Monatsquiz zusammenhängt:

„Am Ersten eines Monats stellen Sie immer eine Preisfrage. Ich weiß jedoch nicht, ob man die Lösung am 1. einschicken muss oder Zeit hat bis zum letzten Tag des Monats.“

Also die Antwort für Herrn Westphal und für alle anderen Quiz-Lustigen: Sie haben den ganzen Monat Zeit, unsere Preisfrage zu beantworten. Erst am letzten Monatstag werden die Antworten ausgewertet und die Gewinner ausgelost.

Krieg in der Ukraine | Foto: Emilio Morenatti,  ČTK/AP Photo

Vielleicht wird sich jemand wundern, dass in der Hörerpost nicht die tragische Entwicklung der letzten Tage in der Ukraine kommentiert wird. Dafür ist es aber noch zu früh. Bis zum Redaktionsschluss für das heutige Hörerforum haben wir noch keine Reaktionen auf den russischen Angriff auf die Ukraine bekommen. In Ihren Zuschriften gehen Sie auf Themen ein, die noch vor dem Ausbruch des Kriegs im Vordergrund standen.

Zur Bedeutung der Medien

Achim Kissel aus Duisburg schreibt, Probleme wie Pandemien oder Klimawandel ließen sich nicht mehr auf der Ebene eines Landes oder Kontinents lösen. Aber auf politischer Ebene scheine manchmal das Kirchturm-Denken zuzunehmen:

EU-Parlament | Foto:  © European Union 2016 - European Parliament,  Flickr,  CC BY-NC-ND 2.0

„Übernationale Institutionen wie die Europäische Union werden in Frage gestellt. Hier denke ich an Polen und Ungarn. Großbritannien hat sogar die EU verlassen – eher zum Schaden seiner Bürger. Das EU-Parlament, von uns allen gewählt, genießt in der Öffentlichkeit kein großes Ansehen. Ich glaube, seine Arbeit wird nur wenig wahrgenommen. Liegt es daran, dass es über keine eigenen Medien verfügt?“

Die Möglichkeiten, sich zu informieren, seien heute größer denn je, schreibt Achim Kissel weiter:

Illustrationsfoto: Joe Haupt,  Flickr,  CC BY-SA 2.0

„Radio und Fernsehen stehen schon hinter dem Internet zurück. Vorbei sind die Zeiten, als es bei uns höchstens drei Fernsehprogramme gab, und nur das Kurzwellen-Radio die weite Welt ins Haus brachte (oft sehr gestört und mit schlechter Empfangsqualität). Radio Prag, damals noch auf der Mittelwelle hier abends zu hören, gehörte für mich schon in der Schulzeit in den 1960er Jahren zu den geläufigen Informationsquellen aus dem Ausland. Ich freue mich, heute immer noch Ihre Sendungen hören zu können. Durch die Nachrichten und das Tagesecho erfährt man vom aktuellen Geschehen in Ihrem Land, die Sendereihen stellen Reiseziele und Sehenswürdigkeiten vor, klären über die tschechische Geschichte auf oder informieren über die sportlichen Ereignisse. Um nur einiges zu nennen.“

Tschechisches Olympiateam in Peking

Ralf Urbanczyk aus Eisleben schrieb im Februar, er schalte jeden Tag unser Programm vor allem wegen der Nachrichten ein, um zu erfahren, wie die tschechischen Sportler bei den Olympischen Winterspielen in Peking abschnitten:

Ester Ledecká | Foto:  Tschechischer Rundfunk

„Heute gab es eine Nachricht, die mich erschütterte. Die tschechische olympische Eishockeymannschaft der Männer ist schon im Achtelfinale ausgeschieden. Das war unerwartet, denn ich habe sie zu den Favoriten des Wettbewerbs gezählt – auch wenn hie und da einige Stimmen dies bezweifelten. Wirklich schade. Großartig dagegen fand ich die Leistung der 34-jährigen Martina Sáblíková, die bei ihren fünften Olympischen Spielen eine bronzene Medaille über 5000 Meter holte. Was für ein Erfolg! Herzlichen Glückwunsch. Beeindruckt hat mich auch die Verteidigung des olympischen Titels im Snowboard durch die tschechische Athletin Ester Ledecká und noch mehr ihr 5. Platz beim Super-G. Alles in allem, die tschechischen Sportler haben einen guten Anteil daran, dass die Olympischen Winterspiele in Peking interessant bleiben.“

Zum Abschneiden des tschechischen Olympiateams in Peking äußert sich auch Dieter Feltes aus Pyrbaum:

Olympische Winterspiele in Peking | Foto: Ross Dunn,  Flickr,  CC BY-SA 2.0

„Bei den Olympischen Winterspielen in Peking habe ich auch einige tschechische Sportler beobachten können. Mit Platz 21 im Medaillenspiegel waren sie aber nicht sehr erfolgreich. Mit zwei Medaillen sind sie nach Hause gekommen. Ich mag gerne das Springen der Männer, aber da hab ich mir bessere Plätze für die tschechischen Sportler gewünscht. Wie war die tschechische Bevölkerung begeistert? Es war ja eine zeitliche Verschiebung sodass nicht jeder die Spiele verfolgen konnte. Ich hatte auch keine Lust, mitten in der Nacht den Fernseher einzuschalten.“

Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus schreibt, er höre in dieser Zeit besonders gern die Berichte aus der Reise-Rubrik.

Jože Plečnik | Foto:  Tschechisches Fernsehen

„Sehr interessant fand ich die Sendung zum 150. Geburtstag des Architekten Jože Plečnik und seinen Spuren in Prag. Ergänzend zu den Radiobeiträgen finde ich die Bilder sehr interessant – so sitze ich oft am Radio und schaue mir die Bilder an. Eine Verbindung von alter und neuer Technik. Ich hoffe ja, dass wir bald wieder unbeschwert reisen können. Diesen Beitrag nehme ich als Anregung für eine Prag-Reise.“

Lutz Winkler stellt uns auch eine Frage bezüglich der Betreuung von kleinen Kindern in Tschechien. Diese werden wir in der nächsten Ausgabe im April beantworten.

Es hat mir viel Spaß gemacht

Lothar Martin | Foto: Markéta Kachlíková,  Radio Prague International

Und nun möchten wir ein bisschen anders als üblich unser heutiges Hörerforum abschließen. Nach 24 Jahren bei Radio Prag International ist nämlich unser Redaktionskollege Lothar Martin zum 1. März in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Ich habe aus diesem Anlass ein Interview mit ihm geführt, das Sie in der Sendereihe Heute am Mikrophon in der kommenden Woche hören können. Für das Hörerforum habe ich seine Worte ausgewählt, mit denen er sich von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, verabschiedet. Am Mikrophon ist nun also Lothar Martin:

„Liebe Hörerinnen und Hörer, die Zeit lässt sich nicht aufhalten, und es ist halt Zeit zu gehen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Und es war auch sehr schön, immer ein Feedback von Ihnen zu bekommen, dass Sie unsere Arbeit schätzen, dass Sie zufrieden sind, wenn Sie über Ihr Nachbarland mehr erfahren, als es in den deutschen, österreichischen oder schweizerischen Medien der Fall ist. Es ist schön, dass man sich auch für so ein Land interessiert. Tschechien wächst immer mehr in diesen europäischen Prozess hinein, man sollte auch wissen, was beim Nachbarn läuft. Ich kenne viele Freunde – gerade aus dem sächsischen Raum, wo ich her komme –, die das Land öfters besuchen und die sich hier sehr wohl fühlen, weil es da viele Anknüpfungspunkte gibt.“

„Wichtig ist, dass Menschen gut, allseitig und vor allen Dingen ausgewogen informiert werden".

Er hoffe und wünsche sich, dass es dem Sender weiter gut gehe und dieser seine Arbeit fortsetzen könne, sagt Lothar weiter:

„Wichtig ist, dass Menschen gut, allseitig und vor allen Dingen ausgewogen informiert werden. Diese Arbeit habe ich bei Radio Prag International vorgefunden. Wir haben zum Beispiel bei Themen, zu denen es unterschiedliche Ansichten gab, gerade diese unterschiedlichen Meinungen gebracht. Der Hörer und der User kann sich dann selbst seine Meinung bilden. Ich hoffe, dass wir hier niemals der Sender sein werden, der eine Meinung diktiert, sondern dass man sich über uns, über Tschechien, Land und Leute, sehr gut informieren kann. Ich hoffe, Sie bleiben uns gewogen.“


Wir freuen uns auf Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe. Schicken Sie diese bitte an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected].