Dudelsackmusik aus dem Chodenland

Antonín Konrády
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Ein Luftsack oder Blasebalg, Pfeifen und ein schriller, meckernder Klang kennzeichnen ein eigenartiges Musikinstrument – den Dudelsack, der auch Sackpfeife, Bockpfeife oder einfach nur der Bock genannt wird. In Böhmen assoziiert man mit dem Dudelsack vor allem eine Region – das westböhmische Chodsko / Chodenland. Diese Region und ihre Dudelsackmusik wollen wir der heutigen Sendung vorstellen. Sie hören das Ensemble „Konrádyho dudácká muzika“ (auf Deutsch: „Konrádys Dudelsackmusik“) aus Domažlice / Taus.

Antonín Konrády
Im westlichen Grenzland Böhmens liegt eine Region, die sich als die einzige Gegend in Böhmen bis heute ihre folkloristischen Besonderheiten wie Trachten und Mundart gewissermaßen bewahrt hat. Zu ihren Traditionen gehört aber insbesondere die Dudelsackmusik mit ihrem typischen Gesang und Tanz. Die Region heißt Chodsko / Chodenland und ihr Zentrum ist die Stadt Domažlice / Taus. 1955 wurde dort von dem heute 81-jährigen Antonín Konrády die Dudelsack-Kapelle gegründet, die bis heute zu den führenden Ensembles dieses Genres zählt. Die Konrády-Kapelle hat bislang mehr als 600 Chodenland-Volkslieder und Kompositionen im Rundfunkstudio aufgenommen.

In einer traditionellen Dudelsack-Kapelle spielen neben dem Bock noch Klarinetten, Geigen und ein Kontrabass. Ergänzt werden können sie auch durch den Musikstab oder die Schnurreibtrommel. Im Unterschied etwa zur Bretagne wird im Chodenland heute nicht mehr der von Mund geblasene Bock gespielt. Die Luftzufuhr erfolgt mittels eines Blasebalgs. Dies hat den Vorzug, dass der Spieler gleichzeitig singen kann. Übrigens verdankt der deutsche Wortschatz den Ausdruck Dudelsack der tschechischen Sprache. Der tschechische Name heißt nämlich „dudy“ und geht auf den altkirchenslawischen Wortstamm dud-, also blasen zurück. Dagegen wird der Dudelsack in der Mundart des Chodenlandes als „pukl“ bezeichnet, was sich vom deutschen Bock ableitet.