E.E.T. – Der Außerirdische
Noch einmal wollen wir im heutigen Sprachkurs auf die Umfrage um das Wort des Jahres zurückkommen. Es geht um die Abkürzung EET. Sie wurde von der Redaktion der Zeitung Lidové noviny als der prägende Begriff für 2016 gewählt.
Die Abkürzung EET steht für elektronická evidence tržeb. Wörtlich übersetzt heißt das „elektronisches Umsatzregister“. Es handelt sich um die Registrierkassenpflicht, die hierzulande im Dezember eingeführt wurde. Sie soll den Steuerbetrug – daňové podvody verhindern. Die entsprechende elektronische Registrierkasse, die sich jeder Gastwirt besorgen muss, heißt elektronická pokladna. Das System schickt die Rechnung direkt an ein Register des Finanzministeriums. Außerdem wird ein Beleg – účtenka für den Kunden ausgedruckt. Bereits jetzt besteht die Idee, dass in Tschechien ein Beleglotto – účtenková loterie eingeführt wird. Die Belege sind dann die Lottoscheine, und man kann etwa ein Auto gewinnen. Im Zusammenhang mit der EET sind in der Umgangssprache auch manche Neologismen entstanden. So spricht man etwa mittlerweile von der Schikanierkasse – buzerkasa. Da die Registrierpflicht von Finanzminister Andrej Babiš durchgesetzt wurde, kommt auch sein Name in manchen neuen Wortbildungen vor: So bezeichnet man den Preisaufschlag, den manche Gastwirte für den Druck des Belegs von ihren Kunden verlangen, als Babiš-Gebühr, also babišovné beziehungsweise babišné.
Und auch die Redewendung E.E.T. mimozemšťan, also E.E.T. – Der Außerirdische ist entstanden. In Anspielung auf den legendären US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1982 bezeichnet man damit einen in Sachen IT wenig gebildeten Unternehmer, der mit der elektronischen Kasse nicht umgehen kann. Oder aber Finanzminister Babiš selbst. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!