Ehemaliger Prager Imam im Visier der Polizei
Die Polizei ermittelt gegen Tschechen, die sich in Syrien islamistischen Milizen angeschlossen haben sollen.
Der 27-jährige Bruder des islamischen Predigers, beide sind in Tschechien geborene Palästinenser, soll sich laut den Ermittlern im Jahr 2016 in das Bürgerkriegsland Syrien begeben haben. Dort habe er sich dann der Terrormiliz Dschabhat Fatah asch-Scham angeschlossen, einer Nachfolgeorganisation des syrischen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra-Front. „Er wurde in der Provinz Idlib an verschiedenen Waffen ausgebildet und dann für das Training weiterer Terroristen verantwortlich“, zitierte die MF Dnes die Anklageschrift.
Die Frau des Terrorverdächtigen sei dann Anfang vergangenen Jahres zu ihrem Ehemann gestoßen, so die Polizei. Das Paar heiratete dort nach islamischem Recht. Die 24 Jahre alte tschechische Konvertitin hatte schon vor ihrer Abreise nach Syrien öffentlich behauptet, eine Dschihadistin zu sein.Der ehemalige Imam gilt als Drahtzieher der Terror-Reise. Er soll laut den Behörden die Fahrt aus der Türkei nach Syrien organisiert und die beiden moralisch angestachelt haben. Der Geistliche war schon vorher ins Fadenkreuz des tschechischen Inlandsgeheimdienstes geraten. So hatte er 2016 die Prager Muslime dazu aufgerufen, nicht an einem gemeinsamen Gottesdienst gegen den Terrorismus teilzunehmen. Seitdem stand die Kommunikation des Mannes unter Beobachtung.
Der Vorsitzende der islamischen Glaubensgemeinschaft in Tschechien, Muneeb Alrawi, distanzierte sich deutlich von dem Terror-Trio.