Ein prägendes Ereignis

Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes (Foto: ALDOR46, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Der Kölner Hans Jürgen Fink erlebte den Prager Frühling als Austauschstudent

Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes  (Foto: ALDOR46,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0)
Ich bin im Februar 1967 als frisch gebackener Diplom-Kaufmann der Universität Köln nach Prag gefahren. Dort konnte ich dank eines Stipendiums an der Ökonomischen Hochschule über die Wirtschaftsreformen Ota Šiks arbeiten.

Gewohnt habe ich im Studentenheim in der Koněvová ul. 198. Ich war da sicher der Erste und Einzige aus Westdeutschland. Ich lebte dort die ganzen Monate bis zum August 1968. Natürlich wurde ich in dieser Zeit total politisiert. Den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes selbst habe ich kurioserweise nicht miterlebt.

Zwei Tage vorher bin ich mit meiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau Richtung Mamaia am Schwarzen Meer aufgebrochen, um dort mit unseren bereits voraus gefahrenen tschechischen Freunden Urlaub zu machen. Der wurde dann zur Tragödie. Im September war ich dann noch einmal kurz zum Abschied in Prag. Sicher ist, dass diese Periode des „Prager Frühlings“ mein ganzes Leben, auch mein berufliches, geprägt und nicht mehr losgelassen hat.