Einführung elektronischer Registrierkassen: zunächst Restaurants und Hotels

Foto: Archiv Radio Prag

Das tschechische Finanzministerium hat seine Pläne zur Einführung elektronischer Registrierkassen vorgestellt. Ab Januar 2016 sollen solche PC-Kassen zunächst nur für Restaurants und Hotels vorgeschrieben werden, wie die stellvertretende Finanzministerin Simona Hornochová am Dienstag bei einer Konferenz des Verbandes kleiner und mittlerer Unternehmen sagte. Das entsprechende Gesetz dürfte bis Juni 2015 vom Parlament verabschiedet werden.

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Auf das Gastgewerbe sollen im Juli 2016 die Unternehmen im Einzel- und Großhandel folgen. Über die Aufnahme weiterer Wirtschaftsbereiche in das System, so zum Beispiel einfache Gewerbetreibende, will das Ministerium erst ab 2017 entscheiden. Zuvor sei eine Auswertung der Ergebnisse aus der ersten Welle nötig, wie Hornochová erläuterte. Ziel des Kassensystems ist der Kampf gegen die Schattenwirtschaft. So soll verhindert werden, dass Unternehmer am Fiskus vorbei privat abrechnen.

Technisch soll dies so gelöst werden, dass die Kassen per Internet direkt mit dem Finanzamt verbunden sind. So erhalten die Behörden dann bei der Bezahlung sofort eine Nachricht, und umgehend kommt eine Bestätigung mit einem einmaligen Code zurück an den Unternehmer. Der Unternehmer druckt dann für den Kunden eine entsprechende Bestätigung über die Transaktion aus.

Andrej Babiš  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Laut dem Finanzministerium soll das System möglichst einfach gestaltet sein, damit keine teure Umrüstung nötig wird. Zuvor war auch ein sogenannter Fiskalspeicher und eine Versiegelung der Kassen erwogen worden. Für Unternehmer ohne Internet-Anschluss soll eine gesonderte Lösung gefunden werden.

Elektronische Registrierkassen sind beispielsweise in Kroatien seit 2013 Pflicht. Das dortige System hatte Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano) mehrfach als beispielhaft für Tschechien bezeichnet.

Autor: Till Janzer
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