Eishockey: Der Traum von der Medaille lebt

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Beim olympischen Eishockeyturnier ist Tschechien am Mittwoch ins Halbfinale eingezogen. Am Freitag warten nun die Russen. Allerdings ist der Angriff das Problemkind im tschechischen Team.

Petr Koukal  (Foto: ČTK)
Es ist schon zwölf Jahre her, dass die tschechischen Eishockeycracks eine olympische Medaille geholt haben. 2006 in Turin sprang Bronze heraus. Nun gibt es im dritten Anlauf erstmals wieder die Chance, um Edelmetall zu kämpfen.

Am Mittwoch überstand Tschechien das schwere Viertelfinalspiel gegen die USA. Der Sieg gelang erst im Penaltyschießen, das Endergebnis lautete 3:2. Nach einer guten halben Stunde hatte es bereits 2:2 gestanden. Marek Sýkora ist ehemaliger Eishockeytrainer und resümierte in einem Interview für die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks:

„Im dritten Drittel haben auch die Nerven eine Rolle gespielt. Schon zuvor hätten wir beim Stand von 2:1 die Entscheidung herbeiführen können, aber die Chancen wurden nicht genutzt. Im Schlussdrittel und in der Verlängerung war unsere Mannschaft auf Sicherheit bedacht. Die Amerikaner spielten offener und kamen daher auch dreieinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zu einem Pfostentreffer. Meiner Meinung nach waren sie aktiver.“

Pavel Francouz  (links). Foto: ČTK
Letztlich musste aber das Penaltyschießen entscheiden. Dort konnten zwar vier der fünf tschechischen Schützen den Puck nicht ins Tor befördern, aber Torhüter Pavel Francouz riss es heraus. Der Goalie vom russischen Verein Traktor Tscheljabinsk war von keinem Amerikaner zu überwinden.

„Pavel Francouz ist ruhig geblieben, er wurde nicht hektisch in seinen Bewegungen. Das war meiner Meinung nach die Grundlage für den Erfolg im Penaltyschießen“, so Marek Sýkora.

Deswegen reichte der einzige verwandelte Penalty – der von Center Petr Koukal.

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Im Halbfinale trifft das Team von Josef Jandáč nun auf die Sbornaja aus Russland. Ein Eishockey-Klassiker also und ein schweres Duell zugleich. Wie reell ist ein möglicher Finaleinzug? Ex-Trainer Sýkora wiegelt ab:

„Gegen die Sportler aus Russland wird es schwer, aber es ist möglich. Unsere Spieler sind in der Lage, sich auf dieses Duell gut einzustellen. Ich denke, sie werden auch gut spielen. Allerdings fehlt mir bei den Stürmern eine größere Produktivität. Sie bewegen sich zwar gut, kommen aber nicht zu vielen Chancen – und die wenigen, die sich ihnen bieten, werden nicht verwertet. Die Tore haben einmal mehr die Verteidiger erzielt. Und das schränkt unser Spiel ein.“

Das erste Bully zum Halbfinale zwischen Tschechien und Russland erfolgt am Freitag um 8.40 MEZ.

Autor: Till Janzer
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