EPH-Holding und PPF-Investmentgruppe: Interesse an Vattenfall-Braunkohlesparte in Deutschland
Die Energie- und Industrieholding EPH und die Investmentgruppe PPF wollen sich gemeinsam um den Kauf der deutschen Braunkohlegruben und Kraftwerke von Vattenfall bewerben. Das teilte ein EPH-Sprecher am Dienstag mit.
„Die Zusammenarbeit von PPF und EPH hat ihre Geschichts- und Handelslogik. Wir werden gemeinsam besser imstande sein, nicht nur den eventuellen Ankauf, sondern auch die künftige Entwicklung der Aktiva der Firma Vattenfall in Deutschland zu finanzieren“, teilte PPF-Finanzdirektorin Katerina Jirásková am Dienstag mit.
„Sollten wir im Wettbewerb siegen, sind wir bereit, die hohe Verantwortung für die Suche nach einer richtigen Lösung zu übernehmen. Diese Lösung würde höchstwahrscheinlich in einem Kompromiss zwischen den Interessen der beteiligten Regionen, Gewerkschaften und der Industrie einerseits und eines Teils der politischen Repräsentanz und der Umweltinitiativen andererseits beruhen“, ergänzte der EPH-Vorstandsvorsitzende Daniel Křetínský.
Die Holding EPH mit insgesamt mehr als 30 Unternehmen ist mehrheitlich im Besitz des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský und des Slowaken Patrik Tkáč. Bis 2014 besaß die Investmentgruppe PPH des reichsten Tschechen, Petr Kellner, 44,44 Prozent der EPH-Aktien. Der Holding gehört bereits der Braunkohleförderer Mibrag mit Sitz in Sachsen-Anhalt.
Schon früher hat bereits der halbstaatliche tschechische Energiekonzern ČEZ angekündigt, die Braunkohlesparte von Vattenfall kaufen zu wollen. Unternehmenssprecher Ladislav Kříž bestätigte am Dienstag, dass das Interesse weiterhin bestehe.
Das schwedische Unternehmen Vattenfall gab im Oktober vergangenen Jahres bekannt, die Braunkohlegruben und Kraftwerke in Ostdeutschland zu verkaufen. Der Preis könnte sich laut Schätzungen auf bis zu 3,5 Milliarden Euro belaufen.